Der Kommissarin zufolge gab es einige positive Entwicklungen, aber es gibt weiterhin Probleme in den Bereichen Bildung, Wohnen, Beschäftigung und im Umgang mit der Polizei.
Shutterstock/Tomas Vynikal
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Roma werden in Tschechien noch immer diskriminiert

Die Roma-Gemeinschaften in der Tschechischen Republik würden auch heute noch in vielen Bereichen diskriminiert, erklärte die Menschenrechtskommissarin des Europarats, Dunja Mijatović, nach ihrem Besuch in dem Land am Montag.

Der Kommissarin zufolge gab es einige positive Entwicklungen, es gebe aber weiterhin Probleme in den Bereichen Bildung, Wohnen, Beschäftigung und im Umgang mit der Polizei.So müsse das Land beispielsweise dafür sorgen, dass Kinder mit unterschiedlichem Hintergrund, einschließlich Roma-Kinder oder Kinder mit Behinderungen, gemeinsam lernen können und nicht getrennt werden.

Dunja Mijatovic, Menschenrechts-Kommissarin des Europarates © Bild: APA/AFP/POOL/MARCUS BRANDT
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Dunja Mijatovic, Menschenrechts-Kommissarin des Europarates.

„Die Tschechische Republik sollte keine Mühen scheuen, um das seit langem bestehendem Problem der Ausgrenzung von Roma und Menschen mit Behinderungen anzugehen und sicherzustellen, dass sie in Gleichheit und Würde leben können“, sagte Mijatović am Montag.

Außerdem warnte die Kommissarin vor der unterschiedlichen Behandlung von Roma-Flüchtlingen, die aus der Ukraine in die Tschechische Republik kommen. Während ukrainische Menschen, die aus dem Land fliehen, grundsätzlich recht einfach eine Wohnung oder einen Arbeitsplatz finden, stehen ukrainische Roma vor großen Hindernissen. Laut der Erklärung des Europarats hat die Behandlung der ukrainischen Roma „die tief verwurzelten Vorurteile gegenüber Roma deutlich gemacht, die in der tschechischen Gesellschaft noch immer bestehen.“

Nach dem Ausbruch des Krieges suchten Hunderte ukrainischer Roma Zuflucht in der Tschechischen Republik. Einige von ihnen kehrten in die Ukraine zurück, andere fanden einen Platz in Irland oder Deutschland. Nur etwa 300 landeten in der Tschechischen Republik, wie tschechische NGOs berichten.