Romani Rose Papst Benedikt XVI.
Zentralrat Deutscher Sinti und Roma
Zentralrat Deutscher Sinti und Roma

Benedikt XVI. und die Roma und Sinti

Am 31. Dezember 2022 verstarb Papst em. Benedikt XVI. im Vatikan. Für die Anliegen der Roma und Sinti hatte der Papst, schon als Erzbischof von München und Freising, ein offenes Ohr.

Romani Rose Papst Benedikt XVI.
Zentralrat Deutscher Sinti und Roma
Zentralratsvorsitzender Romani Rose im Gespräch mit Papst Benedikt XVI., 30. Mai 2007.

Der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose, sprach in einem Schreiben an den Nuntius der katholischen Kirche sein Beileid aus und würdigte das Leben und Wirken von Papst em. Benedikt XVI.

Schreiben
Zentralrat Deutscher Sinti und Roma

„Papst Benedikt XVI. unterstütze damals als Erzbischof von München und Freising die Anliegen unseres Hungerstreiks im April 1980 im ehemali­gen KZ Dachau. Der damalige Kardinal Joseph Ratzinger wandte sich gemeinsam mit dem Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, Johannes Hanselmann, mit einer Erklärung an die bayerische Landesregierung und die deutsche Bundesregierung, in der sie sich gegen die fortgesetzte Diskriminierung unserer Minderheit nach dem Holocaust in der Bundesrepublik aussprachen.“

In einem persönlichen Gespräch am 27. April 1981 mit Romani Rose informierte sich der Kardinal über die Situation der Minderheit nach dem Holocaust und sicherte ihm die Unterstützung der katholischen Kirche zu. Im Mai 2007 im Rahmen einer Generalaudienz im Vatikan überreichten der Zentralratsvorsitzende Rose und der Auschwitz Überlebende Franz Rosenbach Papst Benedikt XVI. eine gemeinsame Bittschrift internationaler Sinti- und Roma-Organisationen. Dabei informierte Rose Papst Benedikt über die besorgniserregende Menschenrechtssituation und apartheitsähnliche Zustände, in denen viele Sinti und Roma in mittel- und osteuropäischen Staaten leben.