Human Rights Watch wirft der Republik Moldau vor, geflüchtete Roma aus der Ukraine getrennt unterzubringen.
(IMAGO / Le Pictorium)
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KRIEG UKRAINE

Mehr Hilfe für Roma-Flüchtlinge gefordert

Der Antiziganismusbeauftragte der Bundesregierung, Mehmet Daimagüler, hat mehr Hilfen für Roma-Flüchtlinge aus der Ukraine gefordert. Teilweise kämen Hilfsleistungen bei ihnen nicht an, sagte Daimagüler am Freitag in Berlin.

Sie erführen in dem Land strukturelle Benachteiligungen auch mit Blick auf Bildung und Gesundheit. Zudem seien sie dort nicht als nationale Minderheit anerkannt. Zugleich seien ihm auch aus Deutschland diskriminierende Vorfälle gemeldet worden.

Antiziganismusbeauftragte der Bundesregierung, Mehmet Daimagüler
deutschlandfunknova
Der Antiziganismusbeauftragte der Bundesregierung, Mehmet Daimagüler.

Daimagüler hatte gemeinsam mit dem Co-Vorsitzenden der Bundesvereinigung Sinti und Roma, Daniel Strauß, und dem EU-Parlamentarier Romeo Franz in den vergangenen Tagen die Ukraine besucht und sich dort unter anderem über Hilfsleistungen der Bundesregierung informiert. Der Beauftragte kündigte einen Bericht an die Bundesregierung an. Um hierzulande den Roma unter den Geflüchteten besser zu helfen, müsse man mit den Organisationen der Minderheit zusammenarbeiten, sagte Daimagüler.

Nach Angaben von Strauß leben in der Ukraine derzeit rund 400 000 romanessprechende Menschen. In der Ukraine müsse es zudem ein Monitoring-Verfahren unter Beteiligung der Betroffenen geben. Er hob in diesem Zusammenhang die Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) hervor, die sich besonders um Roma in der Ukraine kümmere, die den Holocaust überlebt hätten. Auch aus verschiedenen Bundesländern in Deutschland seien ihm mehr als ein Dutzend Fälle von Benachteiligungen gemeldet worden, erklärte Daimagüler. So seien Roma-Flüchtlinge aus der Ukraine aus Zügen verwiesen worden oder bei der Vermittlung an Privatunterkünfte nicht berücksichtigt worden. Erneut plädierte er für eine Roma-Strategie in den Ländern der EU.