Den Volksgruppenangehörigen der Roma wird die Ausreise aus der Ukraine oft erschwert. Für Diejenigen, die es trotzdem schaffen in den sicheren Westen zu fliehen, geht die Diskriminierung aufgrund ihrer Ethnie auch in vielen EU-Ländern weiter. In Österreich treffen die Roma weniger auf Stigmatisierung. Hierzulande stoßen sie meist auf Unverständnis aufgrund ihrer familiären Situationen und ihrer Kultur, erzählt Nadine Papai.
Radio „Roma sam“ | 13. Juni 2022 | 20:50 Uhr
Präsentiert von Susanne Horvath | Live Radio Burgenland
Nadine Papai wird einen Teil ihrer Arbeit darauf richten, dass sie sich um die ukrainischen Roma kümmert, die bereits in Österreich angekommen sind. Mit den Roma-Vereinen ist sie im ständigen Austausch und konnte im April bei einer Familienzusammenführung im Burgenland mithelfen. Das hat Nadine Papai besonders gefreut.
Roma-Service hilft bei der Betreuung von Roma-Familien
Emmerich Gärtner Horvath und der Verein Roma-Service, betreuen nun diese Roma-Familie, die im Bezirk Oberwart Zuflucht gefunden hat. Die Kinder haben Platz in der Lernbetreuung des Vereins und gehen auch hier zur Schule. Die Oma der Familie, musste in einem Flüchtlingsheim in Bayern sogar Schläge ertragen, bevor sie nach Österreich kommen konnte, so Emmerich Gärtner-Horvath.
Die 5 Kinder und 2 Frauen sind teilweise schwer traumatisiert von den grausamen Erlebnissen und Eindrücken des Krieges. Man kann sich nur schwer vorstellen, wie es diesen Menschen nach solchen Erlebnissen geht, so Emmerich Gärtner-Horvath.
Personalmangel in der Lernbetreuung
Erst vor einigen Tagen hat wieder eine Roma-Familie aus der Ukraine mit acht Kindern und drei Frauen einen Zufluchtsort im Südburgenland gefunden. Die Lernbetreuung des Vereins Roma-Service platzt bereits aus allen Nähten. Vor allem die geringe Budgetierung für Lehrkräfte macht Emmerich Gärtner-Horvath Sorgen. Er sieht die Politik in der Pflicht, nun etwas in diese Richtung zu tun. Die Kinder sollen die Möglichkeit bekommen etwas zu lernen, dass sie sich auch später einmal in Österreich niederlassen können, wenn sie das möchten, so Emmerich Gärtner-Horvath.