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RELIGION | Menschenrechte

Hassverbrechen gegen Christen gestiegen

Mehr als 7.000 Hassverbrechen gegen Minderheiten sowie Gläubige verschiedener Religionen hat das Menschenrechtsbüro ODIHR der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) für das vergangenen Jahr dokumentiert, wie die Kathpress berichtet.

"Rassismus und Fremdenfeindlichkeit“ richtet sich auch gegen die Roma & Sinti

Für den Beobachtungszeitraum 2020 verzeichnet der Bericht damit 7.181 gegen Menschen und Einrichtungen gerichtete Vorfälle in 46 Staaten. 980 Hassverbrechen richteten sich gegen Christen bzw. christliche Gotteshäuser, Symbole und Einrichtungen. Gegenüber dem Vorjahr (578) bedeutet das einen Anstieg um knapp 70 Prozent. Um rund 600 auf 2.316 gestiegen ist auch die Zahl antisemitisch motivierter Hassverbrechen, die gemeldet wurden.

Unter „Rassismus und Fremdenfeindlichkeit“ ordnet der Report 2.385 dokumentierte Vorfälle ein. In 1.207 Meldungen ging es um die sexuelle Orientierung von Menschen. Gegen Muslime verzeichnet der Report 333 Hassverbrechen, 84 dokumentierte Vorfälle richteten sich gegen die Bevölkerungsgruppe der Roma und Sinti.

Hassverbrechen verletzten die Menschenrechte

Gesammelt wurden die Daten für den OSZE-Bericht von 136 zivilgesellschaftlichen Gruppen, dem UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR und verschiedenen OSZE-Missionen. Wesentlich beteiligt ist auch das in Wien angesiedelte „Observatory On Intolerance And Discrimination Against Christians In Europa“ (OIDAC), das jährlich seine gesammelten Daten für den Report bereitstellt. Rund 4.000 Fälle aus dem Bericht sind deskriptiver Art, der Rest stammt aus Polizeistatistiken aus einem Teil der OSZE-Staaten.

Hassverbrechen verletzten die Menschenrechte; sie müssten noch besser dokumentiert und Betroffene stärker unterstützt werden, forderte ODIHR-Direktor Matteo Mecacci auf. Etliche Staaten hätten konkrete Schritte zur Bekämpfung von Hassverbrechen unternommen. „Aber die meisten dieser Verbrechen werden nach wie vor nicht gemeldet, nicht erfasst und nicht verfolgt, sodass die Opfer keine Unterstützung oder Wiedergutmachung erhalten“, erklärte Mecacci.