Buchvorstellung Schweitzer
Kulturverein Österreichischer Roma
Kulturverein Österreichischer Roma
Wien

Buchpräsentation Dezentrale nationalsozialistische „Zigeunerlager"

Am 30. September 2021 präsentierte der Kulturverein österreichischer Roma gemeinsam mit dem Dokumentationsarchiv des österreichischen Wiederstandes (DÖW) in den Räumlichkeiten des Dokumentations- und Informationszentrum im 19. Wiener Gemeindebezirk das Buch der Historikerin Dr. Sabine Schweizter.

Buchvorstellung Schweitzer
Kulturverein Österreichischer Roma

Buchpräsentation im Dokumentations- und Informationszentrum des Kulturverein österreichischer Roma mit dem Titel „Anständig beschäftigt“ Dezentrale nationalsozialistische „Zigeunerlager 1938-1945 auf dem Gebiet des heutigen Österreich im Beisein zahlreicher interessierter Gäste.

In der Publikation zeichnet die Historikerin die Spuren der sogenannten Lager nach wie: Wer hat diese Lager eingerichtet? Welchen Zweck dienen sie? Wann bestanden sie? Wie sah die Bezahlung der Häftlinge aus? Wer waren die Gefangenen und welches Schicksal erlitten sie.

Buchvorstellung Schweitzer
Kulturverein Österreichischer Roma
Das reich bebilderte Buch ist von besonderem historischen Wert und stützt sich auf die Quellen lokaler Archive, Museen, Behörden und Gemeinden.

Schweitzer gab in Ihrer Ausführung einen kurzen Überblick der Lagerkategorien: Deportationslager, „Zigeunerlager“, Zwangsarbeitslager. „Vielfach waren die Roma und Sinti in Lagern gemeinsam mit anderen Gruppen von ArbeiterInnen untergebracht – mit Kriegsgefangenen, mit zivilen ausländischen ZwangsarbeiterInnen, mit ausländischen Kriegsgefangenen, manchmal auch mit „deutschen“ Arbeitskräften“, erklärte die Historikerin.

Projektvorstellung

„Vor fünf Jahren ist der wissenschaftliche Leiter des Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes, Gerhard Baumgartner, auf uns zugekommen und hat uns das Thema der dezentralen NS-„Zigeunerlager“ (Anm.: Terminus der Nazis) näher gebracht. Er meinte ob wir nicht interessiert wären, darüber ein Forschungsprojekt in Auftrag zu geben. Wir mussten nicht lange überlegen und gaben unser Einverständnis dafür. Das DÖW und Sabine Schweitzer konnten mit der Arbeit beginnen. Nachdem das Forschungsergebnis in schriftlicher Form vorlag, war für uns klar, der nächste Schritt muss sein, dass eine Publikation erstellt wird“, erzählte Christian Klippl, Obmann des Kulturverein österreichischer Roma, in seinen Begrüßungsworten über das Zustandekommen des Buches.

Buchvorstellung Schweitzer
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Erfahrene Historikerin

Gerhard Baumgartner dankte allen Beteiligten die an der Erstellung des Buches beteiligt waren. Er betonte, dass Sabine Schweitzer eine sehr erfahrene Fachfrau auf dem Gebiet NS-Vergangenheit und NS-Zwangsarbeit sei. Sie hat auch in der Historikerkommission mitgearbeitet. „Die Lager waren fast unbekannt, es gibt nur Erwähnungen in Dokumenten. Im Zuge der Forschungsarbeit wurde ein großes Archiv an Dokumenten zusammengetragen. Das spiegelt sich in den 605 Fußnoten der Publikation, erklärte der DÖW-Leiter. Er erwähnte, dass mittlerweile das Buch im Ausland Aufmerksamkeit erregt hat.