Der Kampf darum dauerte allerdings mehr als zwei Jahrzehnte. Dem Vorhaben stand nämlich eine Schweinefarm im Wege, die in den 1970er Jahren auf dem Gelände errichtet worden war. Erst 2017 unterzeichnete die tschechische Regierung einen Vertrag mit dem Unternehmen, um den Betrieb aufzukaufen. Anschließend schrieb das tschechische Museum der Roma-Kultur einen landschaftsarchitektonischen Wettbewerb für die Gestaltung des Denkmals aus.
Die stellvertretende Museumsleiterin Monika Prokešová: „Die Gedenkstätte wird sich auf dem Gelände der früheren Schweinemast befinden. Am ehemaligen Eingang wird das Besucherzentrum stehen, als ein längeres Gebäude mit dem Besucherbereich, einem Ausstellungs- und einem Vortragsraum. Dort werden eine ständige Ausstellung gezeigt sowie Veranstaltungen für Schüler, Studenten und Besuchergruppen organisiert.“
Die Gedenkstätte wird zum Museum der Roma-Kultur in Brno / Brünn gehören
„Die Schweinemast wird abgerissen, einige Fragmente werden aber beibehalten, um an das sozusagen zweite Leben des Ortes zu erinnern. Sie werden in einen neuausgepflanzten Wald integriert. Ein Pfad durch den Wald wird die Besucher an die Stelle führen, an der das eigentliche Lager lag. Dort wird sich eine 160 Meter breite, kreisförmige Wiese erstrecken. Sie soll die Leere symbolisieren, die nach den verstorbenen Opfern geblieben ist. Es wird ein Ort der Kontemplation und Betrachtung sein.“
Die Namen der Opfer werden zudem die Wiese säumen. An sie wird auch an mehreren Stationen des sogenannten Pfades des Gedenkens erinnert, der durch den Wald führen wird, wie Monika Prokešová ergänzt: „Die vollständige Umsetzung des Projekts wird mindestens 30 Jahre dauern, weil wir damit rechnen, dass hier ein Hochwald aufwächst. Wir werden etwa 5,5 Hektar Wald anpflanzen.“
Die Eröffnung ist im Frühling 2023 geplant.