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Roma sam | Schwerer Verlust

Trauer in der Volksgruppe um Erich Schneller

Erich Schneller ist am vergangenen Sonntag, 22. Mai 2021, nach langer schwerer Krankheit im Alter von 68 Jahren verstorben. Die Angehörigen der Volksgruppe Roma und Sinti und das offizielle Burgenland trauern und würdigen die Arbeit des ORF Journalisten, der ein Bindeglied auch im Team der Roma Volkshochschule war.

Radio „Roma sam“ | 31. Mai 2021 | 20:50 Uhr

Präsentiert von Susanne Horvath | Live Radio Burgenland

Gärtner-Horvath | Es auszudrücken, dass er uns fehlt, dafür fehlen uns die Worte

Schon seit den 1980er Jahren engagierte sich Erich Schneller für den jüngst gegründeten Verein Roma Oberwart. „Er war für uns ein treuer Wegbegleiter, eine große Persönlichkeit und ein Vorbild dafür, ein vorurteilsfreies Leben zu führen. Es auszudrücken, dass er uns fehlt, dafür fehlen uns die Worte“, sagt Emmerich Gärtner Horvath, Vorsitzender des Volksgruppenbeirates der Roma.

Ludwig Horvath, Erich Schneller
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Erich Schneller mit Ludwig Horvath † | 30.1.2020 „25 Jahre Attentat Erinnerung – Bewältigung – Veränderung“

Erich Schneller kam in der Marktgemeinde Großpetersdorf | Veliki Petrštof | Nagyszentmihály zur Welt, in der er auch aufwuchs. Nach der Matura am Gymnasium Oberschützen studierte er in Wien Publizistik und Politikwissenschaften. 1979 begann er seine Arbeit im ORF-Landesstudio Burgenland, in dem er als Reporter für Radio- und TV-Beiträge, Redakteur und Gestalter von Fernsehproduktionen bekannt wurde.

Baranyai | „Einen langjährigen Freund verloren“

Johann Baranyai, ehemaliger Obmann des damaligen Vereins Roma Oberwart, erinnert sich an die Anfänge der ersten Begegnungen mit Erich Schneller, während Mitte der 1980er Jahre für Roma die Lokalverbote verhängt wurden. Diskriminierung der Volksgruppe stand fast täglich zur Debatte. „Wir waren jung und unerfahren- und wussten nicht, wie man sich dagegen wehren konnte, so ebnete Erich Schneller den Jungen Roma den Weg“, erzählt Johann Baranyai.

Schneller setzte sich gemeinsam mit ihnen gegen die diskriminierenden Vorfälle ein. Er war stets bemüht, eine Lösung zu finden, einen Weg zu einem friedlichen Miteinander. Er hinterlässt eine große Lücke, „wir haben einen langjährigen Freund verloren“, so Johann Baranyai.