Gedenkstätte für die ermordeten Roma in Oberwart
Diözese Eisenstadt/Manuela Horvath
Diözese Eisenstadt/Manuela Horvath
Gedenken

In Memoriam der Roma-Attentatsopfer von Oberwart

Am 4. Februar ist Gedenktag an die Roma-Attentatsopfer in Oberwart. Manuela Horvath: „Auch 26 Jahre nach diesem schrecklichen Attentat ist es notwendig der Opfer würdevoll zu gedenken“ – Aufgrund der COVID-19 Pandemie noch kein Termin für die normalerweise stattfindende Gedächtnisfeier.

Gedenkstätte für die ermordeten Roma
ORF
Mahnmal in Oberwart

Am 4. Februar 1995 wurde eines der schlimmsten rassistischen Verbrechen in der Zweiten Republik begangen: Vier Angehörige der Volksgruppe der Roma, Peter Sarközi, Josef Simon, Karl und Erwin Horvath, wurden in Oberwart durch eine Rohrbombe getötet. Auf der Bombe war ein Schild mit der Aufschrift „Roma zurück nach Indien“ angebracht. Bei dem Versuch, dieses Schild zu entfernen, explodierte die Sprengfalle. Dieses Attentat war Teil einer rassistisch und völkisch motivierten Anschlagserie, die Österreich von 1993 bis 1997 in Angst und Schrecken versetzte.

Gedenktafel
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Ende von fünf Jahrzehnten friedfertiger und konsensualer Politik

„Das Attentat markiert das Ende von fünf Jahrzehnten friedfertiger und konsensualer Politik in Österreich und ein Wiedererwachen eines mörderischen, rassistischen Rechtsextremismus. Erwin Horvath, Karl Horvath, Peter Sarközi und Josef Simon wurden Opfer einer rechtsextremen Ideologie, die sich gegen Minderheiten im eigenen Land und gegen Zuwanderer und Zuwanderinnen richtete und richtet“, so Dr. Gerhard Baumgartner, Journalist, Historiker und wissenschaftlicher Leiter des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes (DÖW), anlässlich der Gedenkfeier im Februar 2020.

Gedenkstätte für die ermordeten Roma in Oberwart
Diözese Eisenstadt/Manuela Horvath
Gedenkstätte für die ermordeten Roma in Oberwart
Kerzen
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Bedauern über ausständigen Gedenkfeier-Termin

Umso bedeutender ist die Arbeit der Romapastoral, zu der das Fördern einer gelebten würdevollen Erinnerungskultur zählt. Manuela Horvath, seit 2016 Leiterin der Abteilung, bedauert sehr, aufgrund der aktuellen Corona-Pandemie und der damit verbundenen Verordnungen noch keinen Termin für die normalerweise Anfang Februar stattfindende Gedenkfeier zu haben. „Auch 26 Jahre nach diesem schrecklichen Attentat ist es notwendig der Opfer würdevoll zu gedenken und gegen Rassismus und Hetze in unserer Gesellschaft einzutreten“, betont sie.