Zeremonienhalle auf dem jüdischen Friedhof Graz
Universalmuseum Joanneum Graz/ Multimediale Sammlungen
Universalmuseum Joanneum Graz/ Multimediale Sammlungen
GEDENKEN

1938 | Novemberpogrome in Österreich

In der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 brannten in Wien 42 Synagogen und jüdische Bethäuser, zahllose jüdische Geschäfte und Wohnungen wurden geplündert, zerstört und beschlagnahmt. Die Nationalsozialisten prägten dafür den euphemistischen Ausdruck „Reichskristallnacht“.

Zeremonienhalle auf dem jüdischen Friedhof Graz
Universalmuseum Joanneum Graz/ Multimediale Sammlungen
Brennende Zeremonienhalle auf dem jüdischen Friedhof Graz, 10. November 1938

Mit dem Novemberpogrom wurde die Vertreibung und Enteignung der jüdischen Bevölkerung durch die Nationalsozialisten radikalisiert und systematisiert. 6547 Juden und Jüdinnen wurden festgenommen und 3700 davon in das Konzentrationslager Dachau verschickt.

Niemals vergessen
Nationalfonds der Republik Österreich

Nie dürfen wir Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Antisemitismus verharmlosen, sondern gemeinsam Entgegentreten!

Der Terror der Pogromnacht war dazu gedacht, das jüdische Kulturleben auf dem Gebiet des Deutschen Reiches zu zerstören und die jüdischen Bürger nachhaltig zu verängstigen. Viele mussten ihren Besitz weit unter Wert an „arische“ Interessenten verkaufen und flüchteten – sofern möglich – ins Ausland.

Weiters wurden in den Jahren von 1939 bis 1942 vom ehemaligen Aspangbahnhof Wien zehntausende österreichische Juden in Vernichtungslager transportiert und kehrten nicht mehr zurück.

Die pogromartigen Ausschreitungen, die zahlreichen Erlässe gegen die jüdische Bevölkerung und der Ausschluss der österreichisch-jüdischen Bevölkerung aus allen Bereichen des öffentlichen Lebens wurden vom größten Teil der nichtjüdischen MitbürgerInnen nicht nur widerstandslos zur Kenntnis genommen, sondern von vielen aktiv mitgetragen.