Villa im Prager Stadtteil Dejvice
ČTK / Vít Šimánek
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KULTUR

Ein Zentrum für Roma und Sinti in Prag

Das neue Zentrum soll seinen Besuchern die Roma-Geschichte erzählen. Gleichzeitig will es aber auch die gegenwärtige Stellung der Minderheit und ihr Zusammenleben mit der Mehrheitsgesellschaft thematisieren.

Es ist eine Zweigstelle des Museums für Roma-Kultur, das seinen Sitz in Brno/Brünn hat. Jana Horváthová lei­tet das Haus: „Die Errichtung des Zentrums geht auf den Wunsch der Holocaust-Überlebenden und ihrer Nachkommen zurück. Sie hätten gern, dass eine Begegnungs- und Bildungsstätte in Prag entsteht. Also an einem Ort, an dem die Einheimischen zusammentreffen und auch viele Touristen aus dem In- und Ausland ankommen.“

Jana Horváthová
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Jana Horváthová

Es soll als Museum, aber auch als Kultur- und Begegnungsstätte dienen

Die Idee stammt von Čeněk Růžička. Er ist der Vorsitzende des Ausschusses für die Entschädigung der Opfer des Roma-Holocausts: „Wir brauchen solche Institutionen, die unsere schöne Tradition und die Roma-Kultur präsentieren. Sie hat uns Jahrhunderte lang geholfen, in den Gesellschaften zu leben, die uns nicht positiv geneigt waren.“

Čeněk Růžička
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Čeněk Růžička

Es wird sich um das erste Roma-Zentrum dieser Art in der Hauptstadt handeln. In einer Villa im Prager Stadtteil Dejvice entstehen ein Saal für 50 Besucher, ein Café und eine Galerie. Es solle eine Plattform für die zeitgenössische Kunst, Musik, Literatur, Theater und Filmvorstellungen sein und Programme für Schulen anbieten, sagt die Leiterin des Zentrums, Olga Vlčková.

Die Baukosten belaufen sich auf 45 Millionen Kronen (1,7 Millionen Euro). Das Projekt wird aus den norwegischen Fonds gefördert.