Basilika Maria Heimsuchung in Levoča
Frantisek Irman
Frantisek Irman
SLOWAKEI

Katholische Kirche beschließt neues Strategiepapier

Die Katholische Kirche beschließt ein neues Strategiepapier zur Roma-Pastoral und plant Seelsorgezentren in allen Diözesen.

Die katholische Kirche in der Slowakei hat eine neue Strategie für die Roma-Seelsorge im Land erarbeitet. Das berichtet die katholische Nachrichtenagentur Kathpress. Die slowakischen Bischöfe haben das Papier, das von Klerus und Laien gemeinsam erstellt wurde, formell nun beschlossen. Die Ausarbeitung des Dokuments erfolgte in Kooperation mit Renovabis, dem deutschen Osteuropa-Hilfswerk der katholischen Kirche, das zahlreiche Projekte in Ost- und Ostmitteleuropa unterstützt.

Das Strategiepapier plant für die einzelnen Diözesen der Slowakei eigene Zentren für Seelsorge. Dafür sollen Priester als „Tutoren“ bereitgestellt werden, um die involvierten Personen zu unterstützen. Hinsichtlich der Finanzierung sieht die neue Strategie eine stufenweise Verselbständigung der Roma-Pastoral in den kommenden drei Jahren vor. Für die Ausgestaltung des Strategiepapiers habe man insgesamt fünfzig Ziele definiert und gewichtet, zitiert Kathpress Renáta Ocilková vom Romapastoral-Rat der Slowakischen Bischofskonferenz.

Basilika Maria Heimsuchung in Levoča
Frantisek Irman
Die bekannte Basilika Maria Heimsuchung in Levoča

Hinter allem stehe das Bemühen, dass alle erreichbaren Volksgruppenangehörigen „Jesus Christus kennenlernen, ihr Leben und damit auch ihr Leben nach außen ändern“. Als Aufgaben der Romaseelsorge nannte Ocilková laut Kathpress weiters den „Aufbau menschlicher Ressourcen, die Erhöhung der Sensibilität“ für die besonderen Anforderungen der Roma-Seelsorge sowie die „Schulung von Priestern, Theologen, Laien und Führungspersonen der Roma“. Die romapastorale Schulung des Klerus sei „zunächst als lebenslange informelle Bildung“ gedacht. Für die theologische Ausbildung werde die Schulung „auch in Form von speziellen Kursen“ erfolgen.

Drei Viertel der Slowaken bekennen sich laut Zensusdaten von 2011 zu einer Religion. Die Roma-Volksgruppe ist in der Slowakei innerhalb der römisch-katholischen Kirche besonders stark vertreten. Auch in Levoča (dt. Leutschau, ung. Lőcse) in der Zips, dem bedeutendsten und meistbesuchten Marienwallfahrtsort der Slowakei, leben viele Roma. Das römisch-katholische ist mit etwa 82 Prozent (2011) der Gläubigen das dominierende Bekenntnis in der Slowakei. Auch in der griechisch-katholischen und der zahlenmäßig kleinen orthodoxen Kirche der Slowakei sind Roma überproportional vertreten. Der Anteil der Roma unter den evangelischen Gläubigen (rund 8 Prozent der slowakischen Bevölkerung mit Religionszugehörigkeit) ist laut Angaben der Kathpress gering.