Wegen der aktuellen Entwicklungen der Verbreitung des Corona Virus haben landesweit alle Roma-Organisationen ihre Veranstaltungen abgesagt.
Der Wiener Verein Romano Centro hat bis auf weiteres die Sozialberatung und die Schulmediation für Roma auf Home-Office umgestellt, um direkte Sozialkontakte einzuschränken. Laut Mirjam Karoly, Obfrau-Stallvertreterin, sei die Beratung telefonisch und online allerdings weiterhin möglich.
Vor allem die Situation der Roma in Osteuropa sei derzeit sehr prekär, so die Roma-Aktivistin und ehemalige Leiterin der Roma-Kontaktstelle der OSZE.
Auch der Event vom Verein Voice of Diversity, der im Porgy & Bess in Wien stattgefunden hätte, wurde wegen des Corona Virus verschoben. Obfrau Valerie Stojka erklärt im Telefoninterview, dass die Feierlichkeiten im Herbst abgehalten werden.
Das jährliche Hissen der Flagge der Roma am Wiener Rathaus wird heuer voraussichtlich unterlassen. Laut Marion Dworzack, Stellvertretende Obfrau des Vereins Voice of Diversity, könnten auch Gedenkveranstaltungen, wie das Barankapark-Fest am 20. Mai und der internationale Gedenktag an den Völkermord an Roma am 2. August von den Beschränkungen betroffen sein. Auf der Website www.voiceofdiversity.at werden weitere Informationen zu den Veranstaltungen bereitgestellt.
Von den Behörden fordert Dworzack, Informationen zum Corona-Virus für Angehörige der Minderheit auch in der Volksgruppensprache der Roma zu veröffentlichen.
Um die Ansteckungsgefahr der Bevölkerung einzudämmen, verzichtet auch die Roma Volkshochschule in Oberwart darauf, Vorträge und Lesungen in zahlreichen Ortschaften im Burgenland abzuhalten. So wird auch die Feierlichkeit zum Internationalen Roma-Tag auf den Herbst 2020 verlegt. Informationen dazu finden sie auf der Website www.vhs-roma.eu.
Gilda Horvath, Leiterin der online Medienplattform Romblog.at, hat nun eine Initiative gestartet, um während der Corona-Krise die Möglichkeit der Vernetzung für Vertreter der Volksgruppe in den sozialen Medien zu schaffen. Auf der Facebook-Seite „RomaSintiWireOnline“ werden Vorträge, Workshops, Interviews und Live-Videos geteilt.
Die Journalistin Gilda Horvath ruft Volksgruppenangehörige dazu auf, Solidarität zu zeigen, und nicht auf die Straße zu gehen. Um die Zeit in den eigenen vier Wänden zu nutzen, empfehle sie Interessierten, Internetseiten wie www.romblog.at, www.romane-thana.at, www.bpb.de, www.romaday.org oder www.facebook.com/radioshunes zu besuchen und sich auch jetzt für die Belangen der Volksgruppe der Roma in sozialen Netzwerken einzusetzen.
Liebe Hörerinnen und Hörer! All diese Informationen finden Sie selbstverständlich auch auf unserer Homepage volksgruppen.orf.at/Roma.