Human Rights Watch

„Schockierende Notlage“ afghanischer Asylsuchender in Emiraten

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch hat den Vereinigten Arabischen Emiraten vorgeworfen, Tausende afghanische Asylsuchende seit mehr als einem Jahr willkürlich in „miserablen“ Unterkünften festzuhalten.

Bis zu 2.700 Menschen würden seit ihrer Evakuierung im August 2021 aus Afghanistan von den emiratischen Behörden „in beengten, miserablen Verhältnissen gefangen gehalten, ohne Hoffnung auf Fortschritte in ihren Fällen“, sagte heute HRW-Mitarbeiter Joey Shea.

VAE und USA sollen „sofort“ eingreifen

Er forderte die Regierungen der Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) und der USA auf, die „schockierende Notlage“ der Menschen „nicht zu ignorieren“. Insbesondere die US-Regierung rief er zum „sofortigen Eingreifen“ auf. Nach der Rückkehr der radikalislamischen Taliban an die Macht hatten die USA im August 2021 Tausende Afghaninnen und Afghanen ausgeflogen. Die VAE hatten sich damals bereit erklärt, auf US-Ersuchen vorübergehend Menschen aus Afghanistan aufzunehmen, bis diese anderswo untergebracht würden, sagte ein emiratischer Beamter der Nachrichtenagentur AFP.

Emiratischer Beamte weist Vorwürfe zurück

Die VAE arbeiteten weiterhin mit der US-Botschaft zusammen, um „die verbliebenen Evakuierten umzusiedeln“, sagte der Beamte. Die HRW-Vorwürfe wies er zurück. Die Behörden würden „qualitativ hochwertige Unterkünfte, sanitäre Einrichtungen, Gesundheitsversorgung, klinische Versorgung, Beratung, Bildung und Verpflegung“ bereitstellen.

„Gefängnisähnliche Bedingungen“

Laut HRW leiden die festgehaltenen Menschen aus Afghanistan jedoch unter „gefängnisähnlichen Bedingungen“, da sie sich nicht frei bewegen könnten und rund um die Uhr überwacht würden.