Nach zwei Jahren Pause findet das Wettlesen um den Bachmann-Preis vom 22. bis 26. Juni wieder statt wie früher, Autorinnen und Autoren und Jury sind anwesend, Publikum ist erlaubt.
Der gesamte Bewerb wie auch die Preisverleihungen werden von 3sat live übertragen. Auch in den sozialen Netzwerken wird umfassend berichtet.
exil-Literaturpreisträgerin Ana Marwan
Die Burgenländerin Barbara Zeman, ihr Debütroman „Immerjahn“ erschien 2019, ist 41 Jahre alt, sie lebt ebenso in Wien wie Elias Hirschl, geboren 1994, der als Autor, Poetry Slammer und Musiker tätig ist. Ebenfalls in Wien niedergelassen hat sich der 1989 geborene und in München aufgewachsene Leon Engler, der sich als Theater- und Hörspielautor einen Namen gemacht hat. Ana Marwan, die 1980 in Slowenien geborene Autorin und Fotografin lebt in Niederösterreich und war 2008 Preisträgerin des exil-Literaturpreises „schreiben zwischen den kulturen“. Wahlwiener ist auch Clemens Bruno Gatzmaga, der gebürtige Düsseldorfer zog 2010 nach Wien.
Usama Al Shahmani einziger Schweizer Teilnehmer
Der einzige Teilnehmer aus Schweiz ist Usama Al Shahmani. Der 1971 in Bagdad geborene Autor musste 2002 wegen eines Theaterstücks in die Schweiz fliehen. Migrationsbiografie hat auch Behzad Karim-Khani. Er wurde 1977 in Teheran geboren, seine Familie ging 1986 nach Deutschland. Er studierte Medienwissenschaften und lebt heute in Berlin-Kreuzberg, wo er schreibt und die Lugosi-Bar betreibt. Der Lyriker Alexandru Bulucz, 1987 in Rumänien geboren, emigrierte mit seiner Familie 2000 nach Deutschland. Deutsch-Amerikaner ist der 57-jährige Hannes Stein, er ist Journalist, Blogger und Buchautor. Der 33-jährige Juan S. Guse wuchs im Rhein-Main-Gebiet als Sohn einer argentinischen Mutter auf, er lebt in Hannover. In Berlin lebt die 40-jährige Mara Genschel, sie ist Schriftstellerin und Performerin. Ebenfalls in Berlin und teilweise in Rom lebt Eva Sichelschmidt, die 1970 geborene Autorin machte zuerst eine Ausbildung zur Damenschneiderin und betreibt ein Geschäft namens „Whisky & Cigars“. Andreas Moster, Jahrgang 1975, ist freier Übersetzer, er veröffentlichte 2017 seinen Debütroman. Die 33-jährige Leona Stahlmann ist nach Stationen als Literaturagentin und Werbetexterin heute freie Autorin.
Neuerungen beim Bewerb
Neu ist bei dem diesjährigen Bewerb, dass die Lesungen nicht mehr im Studio stattfinden wie vor der Pandemie, sondern von einer Bühne im Garten aus in den Saal übertragen werden. Ein neuer Modus wurde auch für die Ermittlung der Preisträgerinnen und Preisträger gefunden: Die Jurymitglieder vergeben neun bis ein Punkte an die Kandidatinnen und Kandidaten und übergeben diese dem Justiziar, welche die Ergebnisse addiert und daraus die Preisträgerliste erstellt. Bis zur öffentlichen Schlusssitzung ist die Liste nur ihm bekannt, am Sonntag werden die Preisträgerinnen und Preisträger dann bekanntgegeben. Keine Veränderungen gab es bei der Zusammensetzung der Jury.
Eröffnung am 22. Juni
Die Eröffnung der Veranstaltung mit der Auslosung der Lesereihenfolge erfolgt am 22. Juni ab 18.00 Uhr, Anna Baar wird die Klagenfurter Rede zur Literatur halten, der Titel lautet „Die Wahrheit ist eine Zumutung.“ Das dreitägige Wettlesen startet dann am 23. Juni, die Vergabe der Preise findet am 26. Juni statt.