Die Eröffnung des Platzes findet am 6. Mai im Rahmen der Ruth-Klüger-Tage statt. Die Umbenennung des neu gestalteten Teilbereichs der Burggasse hin zur Kirchengasse in den Ruth-Klüger-Platz wurde auf Initiative des Bezirks Neubau im vergangenen Dezember beschlossen.
Jahre der Kindheit in Wien-Neubau
Ruth Klüger wurde 1931 in Wien geboren und verbachte die ersten Jahre ihrer Kindheit im 7. Bezirk. 1942 wurde sie als elfjähriges Mädchen gemeinsam mit ihrer Mutter von den Nationalsozialisten deportiert. Kurz vor Kriegsende gelang beiden die Flucht, 1947 emigrierten sie schließlich in die USA. Ruth Klüger ist vor allem durch die in vielen Sprachen publizierte Autobiografie "weiter leben. Eine Jugend“ bekannt, in welcher sie eindrücklich ihre jüdische Kindheit in der NS-Zeit in Wien und ihre traumatischen Erinnerungen an die Konzentrationslager beschreibt.
Der Erinnerungskultur Raum geben
"Wir wollen im Bezirk zu verschiedenen historischen Ankerpunkten und Personen Projekte mit Vermittlungsprogrammen starten, um einer Erinnerungskultur Raum zu geben“, hebt Bezirksvorsteher Markus Reiter (Grüne) hervor. Bei der Eröffnung des Ruth-Klüger-Platzes werden u.a. Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ), die Vizepräsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde Wien Claudia Prutscher und First Lady Doris Schmidauer erwartet. Tamara Stern wird aus Klügers autobiografischem Werk lesen.
Ruth-Klüger-Tage
Die vom 5. bis 7. Mai stattfindenden Ruth-Klüger-Tage setzen sich umfassend mit dem Leben und Wirken der 2020 in Kalifornien verstorbenen Autorin auseinander. Das Rahmenprogramm umfasst die Präsentation des Kinderbuches „Die Geschichte Von Ruth Klüger. Wie ein kleines Mädchen mit Glück und Gedichten am Leben blieb“, einen Spaziergang zum Leben im jüdischen Neubau und eine szenische Lesung im Kosmos Theater am 5. Mai. Ein Symposium im Literaturhaus Wien findet am 6. Mai statt sowie eine Matinee mit Screening von Renata Schmidtkunz’ biografischem Dokumentarfilm "Das Weiterleben der Ruth Klüger“ im Admiral Kino am 7. Mai.