Luftaufnahme eines Waldes, der bei einem Feuer zerstört wurde und nun Pflanzen von Hunden ausgesäht werden, in Talca, rund 350 km südlich der chilenischen Hauptstadt Santiago. (23.6.2017)
MARTIN BERNETTI / AFP / picturedesk.com
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Let’s go viral!

Nicht abholzen, sondern aufforsten

Unsere „Let’s go viral!“-Waldexperten David Reschreiter und Clemens Werner haben sich angesehen, was gegen den wahllosen Kahlschlag in den Wäldern getan wird.

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Ana Grilc

Das Abholzen ist nicht nur eine Frage des Umweltschutzes, es hat auch kulturelle Auswirkungen. Vor allem sind aber die Folgen globaler Natur. Das Abholzen in Europa und ganz besonders im Regenwald beeinträchtigt das Weltklima negativ. Wo Schatten sind, gibt es aber immer auch Licht. So haben sich Menschen entschlossen, nicht nur mehr abzuholzen, sondern aufzuforsten. Daher gibt es immer mehr Aufforstungsprojekte auf allen Kontinenten. Wir haben uns sechs davon angesehen.

Wald von Pleyben, Brittany, in Besitz des französischen Start-up EcoTree, das Wälder in ganz Frankreich kauft, um sie wieder aufzubauen und sie zu einem Wald, der nahe an der Natur liegt, zu schaffen.  (14.5.2019)
FRED TANNEAU / AFP / picturedesk.com
  • Die Wiederaufforstung des Regenwaldes in Bolivien: Zwischen Juli 2016 und Mai 2017 wurden rund 40.000 Setzlinge in einer Baumschule gezogen. Diese Setzlinge, zumeist heimische Arten, sollen zur Wiederaufforstung in der Provinz Sara genutzt werden.
  • In Kenia werden Bäume aus dem Flugzeug gepflanzt. Die verkleinerte Waldfläche soll auf zehn Prozent des Landes vergrößert werden. „Saatbälle“ aus der Luft könnten helfen, das Ziel zu erreichen. „Die beste Zeit, einen Baum zu pflanzen, war vor zwanzig Jahren. Die nächstbeste Zeit ist jetzt.“
  • Das Jane Goodall Institut in Österreich betreibt ein Aufforstungsprojekt in Uganda. Dabei werden die Menschen vor Ort integriert. So wird klar, was ein intakter Wald für ihr lokales Ökosystem bringt und Dr. Jane Goodall geht es natürlich auch um den Erhalt des Lebensraumes für Schimpansen. Die Initiativen zum Aufbau von Baumschulen, zur Aufforstung und Renaturierung können auch von Österreich aus unterstützt werden. Für sechs Euro wird ein Baumsetzling gekauft und in Uganda gezüchtet.
Wald von Pleyben, Brittany, in Besitz des französischen Start-up EcoTree, das Wälder in ganz Frankreich kauft, um sie wieder aufzubauen und sie zu einem Wald, der nahe an der Natur liegt, zu schaffen.  (14.5.2019)
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  • In den USA gibt es gerade in der größten Stadt ein Aufforstungsprojekt. Der Grund dafür ist, dass es in New York zu wenige Bäume gibt. Die Organisation „MTNYC“ ist seit 2007 bemüht, eine Million Bäume in New York City zu pflanzen. Bis jetzt wurden ca. 750.000 Bäume verwurzelt.
  • Das nächste Projekt ist wirklich unglaublich. In Indien gab es eine groß angelegte Kampagne zur Wiederaufforstung der Bäume im indischen Bundesstaat Uttar Pradesh. An einem einzigen Tag pflanzten mehr als eine Million Menschen, darunter auch SchülerInnen, 220 Millionen Bäume. Die Setzlinge wurden in 60.000 Dörfern und an 83.000 Stellen in Waldgebieten gesetzt.
  • Die Regierung Australiens beschloss, eine Milliarde neuer Bäume zu pflanzen. Grund dafür sind die vielen Waldbrände. Leider könnte eine Milliarde Bäume nicht genug sein, um auf die globale Notlage zu reagieren. Trotzdem geht Australien mit gutem Beispiel voran.
Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg vor dem swedischen Parlament in Stockholm. (28.9.2018)
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Zur Zukunft unseres Globus und zum Umweltschutz hat sich auch Maximilian Flachberger Gedanken gemacht. Sein Text:

Das Trojanische Pferd

Wir schreiben das Jahr 2018. Vor dem schwedischen Parlament sitzt Greta Thunberg, eine Klimaaktivistin und Initiatorin von „Fridays for Future“. Sie macht uns auf einen Umstand aufmerksam, der wie ein Trojanisches Pferd Mitten in unserer Welt steht – den Klimawandel. Dieses moderne Trojanische Pferd ist mit Katastrophen gefüllt, die kurz vor dem Ausbrechen sind. Das will uns Greta Thunberg sagen. Greta sagt nichts Neues, alles was sie sagt, wollen uns schon seit Jahrzehnten Wissenschaftler klar machen. Sie wurden und werden jedoch als Kassandra und Laokoon dieser Welt einfach ignoriert und ausgebuht. Dieses große und eigentlich unübersehbare Pferd haben wir, wie in der Sage, selbst in die Welt gebracht. Jetzt müssen wir es auch selbst aus unserer Welt verbannen. Wir dürfen den Fehler der Trojaner nicht wiederholen. Wir dürfen nicht zulassen, dass wir unseren Planeten zerstören. Jeder von uns kann einen Unterschied machen, jede gute Handlung ist wichtig. Jeder von uns kann diese Welt retten.

David Reschreiter, Clemens Werner und Maximilian Flachberger sind Schüler am Privatgymnasium der Herz-Jesu-Missionare in Salzburg.