Illustration zum Thema „Deutschförderklassen“. Montage eines Türschildes mit der Aufschrift „Deutschförderklasse“,  aufgenommen in einer Schule in Wien. (31.8.2018)
HERBERT NEUBAUER / APA / picturedesk.com
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Schule

Petition zur Abschaffung von Deutschklassen

Die Abschaffung der Deutschklassen fordert eine neue Petition. Die sogenannten Deutschförderklassen würden „Kinder ausgrenzen, statt sie zu fördern“, heißt es.

Mit der Petition, gestartet vom Logopäden und Lehrer für Deutsch als Fremdsprache/Zweitsprache, Ali Dönmez, wird gefordert, Deutschklassen durch ein schulautonom adaptierbares Modell zu ersetzen. Unterstützt wird die Initiative, die sich vor allem an Pädagoginnen und Pädagogen richtet, von Expertinnen und Experten aus dem Bildungsbereich.

Unterstützung durch Bildungsexperten

„Wir möchten Lehrpersonen, Eltern, Erziehenden und so auch den betroffenen Kindern die Möglichkeit geben, ihre Stimmen zu erheben und zu zeigen, dass sie mit den Deutschförderklassen nicht einverstanden sind“, erklärte Dönmez gestern in einer Aussendung. Ihm zufolge unterstützen das „Netzwerk SprachenRechte“ und Bildungsexperten wie Heidi Schrodt oder Daniel Landau die Petition, die für sechs Wochen zur Unterzeichnung im Internet aufliegt.

Mehr Autonomie für Schulen

Die Deutschklassen hätten „weitreichende negative Folgen für Kinder und den gesamten Schulbetrieb“, Schülerinnen und Schüler würden damit wichtige Lebens- und Lernzeit verlieren. In der Petition werden mehr Autonomie für Schulen, kleinere Schülergruppen, mehr Pädagogen, um individuelles Lernen gewährleisten zu können, und ein Schwerpunkt in der Lehreraus- und -fortbildung auf mehrsprachige Sprachförderung gefordert.

Deutschförderklassen für außerordentliche Schüler

Seit 2018 müssen jene Kinder die Deutschförderklassen besuchen, die als außerordentliche Schüler eingestuft wurden. Dort wird dann in 15 bis 20 Wochenstunden nach eigenem Lehrplan Deutsch unterrichtet – für Gegenstände wie Zeichnen, Musik oder Turnen werden die Kinder aber altersgemäß den normalen Regelklassen zugeteilt. Dabei werden Deutschförderklassen erst ab acht Schülern pro Standort eingerichtet. Besuchen müssen sie außerdem nur jene Kinder, die in der ersten Schulstufe aufgenommen wurden, oder gerade in Österreich angekommene Quereinsteiger ins Schulsystem. Am Ende jedes Semesters wird dann der Sprachfortschritt überprüft.