Vor allem Fachkräfte wie Erzieher, Lehrer, Kinderärzte und Sozialarbeiter sollten wachsam sein, empfiehlt Terre des Femmes. In Ländern mit Beschneidungstradition sei der soziale Druck auf Eltern enorm – selbst wenn sie das grausame Ritual selbst ablehnten. Zu den Ländern, in denen Beschneidungen Tradition haben, gehören unter anderem rund 30 Staaten in Afrika, aber auch einige Länder des Nahen Ostens und Asiens.
In Österreich strafbar
Weltweit sind mindestens 200 Millionen Mädchen und Frauen von Genitalverstümmelung betroffen. In Österreich leben Schätzungen zufolge bis zu 8.000 Betroffene. Hierzulande ist weibliche Genitalverstümmelung (Female Genitale Mutilation, FGM) in der Regel als absichtliche Körperverletzung mit schweren Dauerfolgen strafbar, auch wenn die Tat im Ausland stattfindet und Täter oder Opfer in Österreich leben.
Gibt „keine schlimmere Gewalt gegen Frauen“
"Weibliche Genitalverstümmelung bedeutet ein Leben lang Schmerzen, sowohl körperlich als auch seelisch“, sagt Aktivistin Isatou Barry im Namen von Terre des Femmes. Die 41-Jährige stammt aus dem westafrikanischen Gambia und versucht in Berlin, ihre Landsleute zum Umdenken zu bewegen. „In meinen Augen gibt es keine schlimmere Gewalt gegen Frauen“, ergänzt sie.