Frau beim Wasserholen in Isotry in Antananarivo auf Madagaskar (17.3.2017)
RIJASOLO / AFP / picturedesk.com
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Bericht

Warnung vor „Klima-Apartheid“

Angesichts der Erderwärmung warnt der UN-Sonderberichterstatter Philip Alston vor einer „Klima-Apartheid“. Wohlhabende Menschen seien besser in der Lage, sich an einen heißeren Planeten anzupassen, auf ärmere kämen dagegen die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels zu.

Davor warnte Alston gestern in einem neuen Bericht, der dem UN-Menschenrechtsrat vorgelegt werden soll. Der Klimawandel drohe das zunichte zu machen, was in den vergangenen 50 Jahren an Armutsreduzierung erreicht worden sei, warnte der Sonderberichterstatter für extreme Armut und Menschenrechte. Sein Bericht verweist auf Studien, wonach durch den Klimawandel bis 2050 in den Entwicklungsländern 140 Millionen Menschen obdachlos werden könnten.

„Hauptlast des Klimawandels“ tragen Menschen in Armut

„Perverserweise sind Menschen in Armut nur für einen Bruchteil der weltweiten Emissionen verantwortlich, aber sie werden die Hauptlast des Klimawandels tragen und die wenigsten Fähigkeiten haben, sich davor zu schützen“, heißt es in dem Bericht. „Wir riskieren ein Szenario der ‚Klima-Apartheid‘, in dem die Wohlhabenden dafür bezahlen, Überhitzung, Hunger und Konflikten zu entkommen und der Rest der Welt leidend zurückbleibt.“

Thema nur "marginale Rolle“ bei Menschenrechtlern

Der Experte kritisierte, dass trotz des weltweit zunehmenden Bewusstseins über die Bedrohung durch den Klimawandel das Thema nur eine „marginale Rolle“ bei Menschenrechtlern spiele. Er kritisierte insbesondere das Büro des Hohen Kommissars der UNO für Menschenrechte, dem Thema nicht genug Aufmerksamkeit zu schenken. Alle Sonderberichterstatter sind unabhängige Experten, die nicht für die UNO sprechen, sondern dieser ihre Erkenntnisse vorlegen.