Das Rettungsschiff „Ocean Viking“ im Hafen von Marseille, mit dem die französische NGO „SOS Mediterranee“ und „Medecins sans Frontieres“ (MSF – Ärzte ohne Grenzen) wieder ihre Rettungseinsätze im Mittelmeer aufnehmen. (4.8.2019)
CLEMENT MAHOUDEAU / AFP / picturedesk.com
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Mittelmeer

„Ocean Viking“ zu neuem Einsatz ausgelaufen

Die Rettungsorganisation SOS Méditerranée ist mit der „Ocean Viking“ wieder ins zentrale Mittelmeer ausgelaufen, um in Seenot geratene Geflüchtete vor dem Ertrinken zu retten.

Das Schiff mit 22 Besatzungsmitgliedern sei heute vom französischen Hafen von Marseille aus in See gestochen, teilte die Organisation mit. „Wir blicken mit gemischten Gefühlen auf den bevorstehenden Einsatz“, sagte die politische Referentin der Organisation, Jana Ciernioch.

Keine wirkliche Lösung für die humanitäre Katastrophe

„Wir sind erleichtert, dass wir nach fünf Monaten Blockade jetzt wieder retten können“, so Ciernioch. Die Bedingungen während der globalen Corona-Pandemie brächten allerdings auch Unsicherheiten für den Einsatz mit sich. Es sei weiterhin ungeklärt, wo die Menschen nach einer Rettung hingebracht werden könnten. „Es gibt keine wirkliche Lösung für die humanitäre Katastrophe im zentralen Mittelmeer“, kritisierte sie. Ende Dezember des vergangenen Jahres hatten die italienischen Behörden die „Ocean Viking“ wieder freigegeben. Sie hatten das Schiff zuvor am 22. Juli mit der Forderung festgehalten, umfassend nachzurüsten. Bis dato waren die Helfer seit August 2019 im Einsatz, um in Seenot geratene Bootsmigranten zu retten.