Ruäch – Eine Reise ins jenische Europa
soap factory GmbH & 8horses GmbH Produktion
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ab 1.3.2024

„Ruäch – Eine Reise ins jenische Europa“

Als kaleidoskopisches Panorama jenischen Lebens wird der Film „Ruäch – Eine Reise ins jenische Europa“ angekündigt. Mehrere Jahre lang hat ein Filmteam Jenische in Frankreich, der Schweiz und Österreich begleitet. Ab Freitag ist der Dokumentarfilm samt Spezialvorführungen in den heimischen Kinos zu sehen.

Die Schweizer Filmemacher Andreas Müller, Simon Guy Fässler und Marcel Bächtinger präsentieren mit ihrem 2023 fertiggestellten Dokumentarfilm ein Roadmovie der Begegnung. Sie machten sich auf eine Reise durch ein verborgenes jenisches Europa, das sich von staubigen Vororten Savoyens bis in die Wälder Kärntens erstreckt.

Was diese Menschen verbinden würde, sei ein unsichtbares Band: die tiefen Wunden der Vergangenheit, aber auch die Liebe zur Freiheit, heißt es. Und der Name des Films „Ruäch“ ist die Bezeichnung der Jenischen für Nicht-Jenische.

Ruäch – Eine Reise ins jenische Europa
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Dokumentarfilm „Ruäch – Eine Reise ins jenische Europa“

Ruäch – Eine Reise ins jenische Europa

Kinostart mit Spezialvorführungen

  • Wien: Freitag, 1. März, 19.00 Uhr, Metro Kinokulturhaus
  • Graz: Samstag, 2. März, tba, 16.00 Uhr, KIZ RoyalKino
  • Villach: Sonntag, 3. März, 17.00 Uhr, Filmstudio
  • Linz: Montag, 4. März, 19.00 Uhr, Moviemento
  • Innsbruck: Dienstag, 5. März, 19.00 Uhr, Leokino

Verborgen in der Mitte der Gesellschaft

„Unser Film wäre nicht denkbar ohne die ebenso großzügige wie kritische Unterstützung eines jenischen Freundes. Er, der selbst im Schatten bleiben will, hat uns eingeladen auf eine Reise in ein jenisches Europa. Er hat uns Türen geöffnet, die uns sonst verschlossen geblieben wären, er hat uns an Orte geführt, die wir selbst nicht gefunden hätten, er vermittelte Kontakte zu jenen Menschen, die sich mitten unter uns bewegen und doch ein ganz anderes, häufig verborgenes Leben führen", betonen die Filmemacher.

In Frankreich, der Schweiz & Österreich

Lisbeth Sablonier und ihre Mutter Irma, die meist auf dem Campingplatz im Graubündener Andeer anzutreffen sind, sind zwei der Protagonistinnen aus der Schweiz. Beide folgen ihrer Vorstellung von einem freien Leben, nachdem ihre Vergangenheit von ständiger Bedrohung geprägt war. Wäre Lisbeth nicht von ihrer Mutter beschützt worden, wäre auch sie Opfer des berüchtigten „Hilfswerk für die Kinder der Landstrasse“ geworden. Bis 1972 wurden von dieser Organisation in der Schweiz rund 600 Kinder systematisch und gewaltsam ihren Familien entrissen. Es wurde das Ziel verfolgt, jenische Kinder von ihrer Herkunft abzuschneiden.

Räuch – Eine Reise ins jenische Europa – Poster
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Im französischen Annemasse gibt Isabelle Gross Einblick in ihr Leben. Sie sei "ein bisschen der Patriarch“ und halte die Fäden und die Finanzen ihrer Familie, die in einfachen Holzhütten, Wohnwagen oder Mobilehomes lebt, zusammen. Isabelle führt seit Jahrzehnten einen Kampf mit der Stadtverwaltung und wartet seit 30 Jahren auf den Bau von versprochenen Chalets. Trotz eines Schicksalsschlags durch einen Operationsfehler baut ihr Lebensglück auf dem Reichtum des Lebens und der Liebe auf.

In Kärnten besuchte das Filmteam Manuel Duda, der als Messerschleifer den Beruf seines Vaters weiterverfolgt. In einem kleinen Transporter reisen Manuel und seine Frau von Dorf zu Dorf und nehmen Scheren, Messer, Sägeblätter entgegen. Nicht Geld und Besitz sind ihm wichtig, sondern die Zeit, die er mit seinen Kindern in der Natur verbringt. Er will seinen Kindern das Wissen der Jenischen weitergeben: die geheimen Zeichen, die Sprache und die Handfertigkeiten.

Ruäch – Eine Reise ins jenische Europa
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Dokumentarfilm „Ruäch – Eine Reise ins jenische Europa“

Spezialvorführungen mit Filmteam

Nach Vorführungen an verschiedenen Filmfestivals in Deutschland, Tschechien und der Schweiz sowie einem erfolgreichen Kino-Release in der Schweiz kommt nun der Dokumentarfilm auch in auserwählte heimische Kinos. An fünf Abenden in Wien, Graz, Villach, Linz und Innsbruck gibt es Spezialvorführungen in Anwesenheit der Filmemacher Andreas Müller, Simon Guy Fässler und Marcel Bächtiger.