Für den Maler Erich Novoszel, der aus Neuberg/Nova Gora im Südburgenland stammt, war 2020 ein Jahr der Herausforderungen.
Einzige Ausstellung letztes Jahr in der KUGA
Erich Novoszel lebt als freischaffender Künstler schon fast 40 Jahre von der Kunst. Normalerweise hat er drei bis vier Einzelausstellungen in einem Jahr, von denen er sein Leben bestreitet. Seine einzige und letzte Einzelausstellung hatte er pandemiebedingt Ende September letzten Jahres in der KUGA in Großwarasdorf/Veliki Borištof.
Zur Finissage kam es wegen des zweiten harten Lockdowns Mitte November nicht mehr. Trotzdem schaut er zufrieden auf diese Ausstellung, weil er mehr Bilder als sonst verkaufen konnte. Vielleicht auch deshalb, weil seine Kunden ihn in dieser schweren Zeit mit dem Kauf eines Bildes unterstützen wollten, so Erich Novoszel.
Erich Novoszel
Studierte an der Akadadmie der bildenden Künste in Wien (1975 – 1982), war Schüler von Prof. Rudolf Hausner.
Studierte und lebte von 1982 bis 1995 in Japan.
Hilfreich Kulturbonus des Landes Burgenland
Seit 2019 hat er eine eigene Internetseite, die Einblick gibt in sein künstlerisches Schaffen. Kontakt zu seinen Kunden hielt er in der Zeit der Lockdowns und der Pandemie per E-Mails, in denen er ihnen Informationen über seine neuesten Werke zukommen ließ.
Vor allem die Kulturgutscheine des Landes Burgenland halfen ihm finanziell in der Zeit der Pandemie. Kulturinteressierte erwerben ihn beim Land Burgenland, zahlen aber nur 75 Prozent des Wertes, weil das Land Burgenland einen Anteil von 25 Prozent übernimmt.
Sehr viele Arbeiten entstanden während des Lockdowns
Vor allem im ersten Lockdown Mitte März vergangenen Jahres hat Erich Novoszel viel gearbeitet und über die weitere Entwicklung seines Stils nachgedacht. So will Erich Novoszel in Zukunft auch wieder mehr abstrakt arbeiten. Es sind viele Bilder und Zeichnungen entstanden.
Wie jeder andere auch konnte er weder Freunde treffen noch ausgehen, trotzdem sieht er, wie privilegiert er als Künstler lebt: er kann in seinem schönen Atelier im 15. Wiener Gemeindebezirk arbeiten und sich mehr auf die Kunst konzentrieren.
Befasst sich nicht speziell mit dem Thema Corona
In seinen Werken befasst er sich nicht speziell mit dem Thema Corona. Aber trotzdem glaubt Erich Novoszel, dass es sich in seinen Arbeiten widerspiegelt.
Denn seine Bilder und Zeichnungen befassen sich mit dem Leben. „Und die Pandemie ist ein Teil unseres Lebens“, so Erich Novoszel.
Nächste Ausstellung Mitte Mai im Südburgenland
Seit etwa 15 Jahren malt und zeichnet er figurativ: Zwiebeldruck, Stillleben nach der Natur sowie Menschen und Tiere aus der Imagination. In seinen Bildern und Installationen finden sich Zitronen in allen Farben und Phasen der Zersetzung. Sie sind für ihn das Symbol für die Vergänglichkeit allen Seins.
Seit 2007 arbeitet Erich Novoszel mit Zwiebeldrucken auf Büttenpapier, diese stehen für ihn metaphorisch für weibliche Erotik. Auf seine nächste Ausstellung, die im Mai dieses Jahres im Kulturforum Süd in Eberau im südlichen Burgenland stattfinden wird, freut er sich schon.