Vom Grabmal auf dem Friedhof Prag-Malvazinky gingen am Donnerstag viele weiter zur nahe gelegenen Villa, in welcher der Sänger von Hits wie „Biene Mája“ und „Lady Carneval“ mit seiner Familie gelebt hatte. Manche reisten von weither an.
Tschechien hatte sich vor einem Jahr mit einer Trauerfeier mit staatlichen Ehren im Prager Veitsdom von dem 1939 in Pilsen (Plzeň) geborenen Sänger verabschiedet. Zudem hingen die Fahnen für einen Tag auf halbmast. Im September 2019 hatte Karel Gott seine Leukämie-Erkrankung öffentlich gemacht.
Das zweite Programm des tschechischen öffentlich-rechtlichen Rundfunks strahlte den ganzen Tag ein Sonderprogramm mit Karel-Gott-Hits aus. Zudem kamen Künstlerkolleg/innen und Weggefährt/innen des „Sinatras des Ostens“ zu Wort. Auch das Fernsehen wiederholte Konzert- und Talkshowsendungen mit dem Schlagerstar.
Der Künstler stand mehr als 60 Jahre auf der Bühne und verkaufte im Laufe seiner Karriere Schätzungen zufolge mehr als 50 Millionen Tonträger. Den Publikumspreis „Goldene Nachtigall“ gewann er in seinem Heimatland mehr als 40 Mal. Demnächst soll mit „Karel“ ein neuer Dokumentarfilm über den facettenreichen Tenor in die tschechischen Kinos kommen. Zudem ist eine neue Biografie geplant.