CHRONIK

Auszeichnungen für Zeitzeugen

Im Spiegelsaal der Kärntner Landesregierung wurden am Montag verdienstvolle Persönlichkeiten ausgezeichnet. Das große Ehrenzeichen des Landes Kärnten erhielten Jože Partl und Franc Rehsmann für ihr Wirken gegen das Vergessen der Geschehnisse rund um die Aussiedlung der Kärntner Slowenen im Jahr 1942.

24 verdienstvolle Kärntnerinnen und Kärntner erhielten am Montag in einem würdigen Rahmen im Spiegelsaal der Kärntner Landesregierung ihre Auszeichnungen von Bund, Land sowie Berufstitel verliehen.

Die Ehre erwiesen ihnen nicht nur über 100 Gäste, die der Verleihung beiwohnten, sondern vor allem Landeshauptmann Peter Kaiser, Landeshauptmannstellvertreterin Beate Prettner, Landeshauptmannstellvertreterin Gaby Schaunig (alle SPÖ) sowie die Landtagspräsidenten Reinhart Rohr (SPÖ) und Josef Lobnig (FPÖ) und die Klubobmann Herwig Seiser (SPÖ) und die Landtagsabgeordneten Ferdinand Hueter in Vertretung von Landesrat Martin Gruber (ÖVP) sowie Andreas Scherwitzl (SPÖ).

Gaby Schaunig, Jože Partl, Peter Kaiser, Franc Rehsmann in Beate Prettner
fritzpress

Gegen das Vergessen

Im April 1942 wurden 220 Kärntner slowenische Familien zwangsweise aus den südlichen Landesteilen ausgesiedelt, mit ihnen auch 500 Kinder. Innerhalb einer Stunde verloren sie alles, sie wurden vertrieben, enteignet und erlitten die Gräuel der Lager in Deutschland. Zwei Zeitzeugen, Jože Partl aus Feistritz ob Bleiburg/ Bistrica pri Pliberku und Franc Rehsmann aus Ledenitzen/ Ledince erhielten im Rahmen der Feierstunde das Große Ehrenzeichen des Landes.

Nie ließ diese Zeit Partl los und er verschrieb sich den Bemühungen, die zwangsweisen Vertreibungen von Familien mit Kindern niemals in Vergessenheit geraten zu lassen und gründete den Verband der ausgesiedelten Slowenen/ Zveza slovenskih izseljencev. Partl hat nicht nur viele Denkmäler initiiert, sondern ist immer gegen Gewalt aufgetreten.

Rehsmann verlor als 14-jähriger Junge sein Vaterhaus, sein Heimatland, wurde nicht nur in ein Lager gebracht, sondern auch zur Flakabwehr beordert und wurde schließlich eingezogen. Erst nach Kriegsende, bis zu dem er sich verstecken konnte, war es ihm möglich, seine Familie zu suchen. Das Schicksal der Familie Rehsmann wurde auch in einer Folge der Serie „Universum History“ verfilmt und dargestellt.