Illustration zum Thema „Ehe für Alle / Ehe für Gleichgeschlechtliche Paare / Ehe für Homosexuelle / Homoehe“: Zwei Männer halten ihre Hände, aufgenommen in Wien. (5.12.2017)
HERBERT NEUBAUER / APA / picturedesk.com
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Parlament

Vorstoß für Ehe für alle in Tschechien gescheitert

Im tschechischen Abgeordnetenhaus ist ein Vorstoß gescheitert, die Ehe für alle durchzusetzen. Für die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare fand sich am Mittwoch keine Mehrheit in der wichtigeren der beiden Parlamentskammern in Prag.

In der Europäischen Union ermöglicht inzwischen eine deutliche Mehrzahl der Mitgliedstaaten die Ehe für alle. Erst vor wenigen Tagen hatte das griechische Parlament mit großer Mehrheit die standesamtliche Ehe für gleichgeschlechtliche Paare verabschiedet.

Stattdessen entschieden die Abgeordneten, eingetragene Lebenspartnerschaften von Homosexuellen stärker der Ehe anzugleichen. Dafür gab es 123 Ja-Stimmen bei 36 Nein-Stimmen und 17 Enthaltungen.

Der Gesetzesentwurf geht nun weiter an den Senat, das Oberhaus des Parlaments. Die Initiative „Wir sind fair“, die sich seit Jahren für die Ehe für alle einsetzt, sprach von einem „traurigen Tag für Gerechtigkeit und Gleichberechtigung“. Seit 2006 gibt es in Tschechien die Möglichkeit für gleichgeschlechtliche Paare, eine eingetragene Lebenspartnerschaft einzugehen. Im Vergleich zur Ehe ist dies seither mit Einschränkungen verbunden, unter anderem können Kinder nicht gemeinsam adoptiert werden und keine Gütergemeinschaft vereinbart werden. Zudem haben eingetragene Lebenspartner keinen Anspruch auf Witwen- oder Waisenrente.