Zahlreiche Freunde und Wegbegleiter nahmen mit einer Schweigeminute Abschied und sahen anschließend den Film, der am Samstag (3. Februar) um 22.45 Uhr auf ORF III gezeigt wird.
„Ich bin sehr traurig, dass Achim die Premiere nicht mehr erleben kann. Er hätte sich sehr gefreut“, sagte Brazda, der den gestern im Alter von 89 Jahren verstorbenen Schauspieler, Regisseur und Burgtheaterdirektor 20 Jahre lang gekannt und von 2015 bis 2022 an dem Film gearbeitet hatte. „Sein Theater war ein Theater der Ernsthaftigkeit“, betonte Brazda. Benning habe „eine ungeheure Bildung gehabt“ und „war derjenige, der aus dem Burgtheater ein Welttheater gemacht hat“.
Der Film zeigt u.a., welchen Angriffen Benning seinerzeit für seine deutsche Herkunft und seine politische Haltung, die etwa die Unterstützung der tschechischen Dissidenten einschloss, ausgesetzt war. „Achim Benning hat ungeheure Zivilcourage bewiesen“, verwies Brazda auf die damaligen Auseinandersetzungen, die auch die Absage eines Moskauer Gastspiels mit einschlossen, nachdem Ensemblemitglied Pavel Landovský das Visum verweigert worden war.
Neben Alt-Bundespräsident Heinz Fischer und seiner Frau Margit, der ehemaligen Kulturministerin Hilde Hawlicek oder Bundestheater-Holding-Geschäftsführer Christian Kircher waren im voll besetzten Kinosaal viele jener Schauspieler, die in zahlreichen Ausschnitten von Inszenierungen aus Bennings Zeit als Burgtheaterdirektor (1976 bis 1986) zu sehen waren, darunter Erika Pluhar, Joachim Bißmeier, Robert Meyer oder Erwin Steinhauer.