Ondrej Cikan und Anatol Vitouch
orf | pavla rašnerová
ORF | Yvonne Strujic
Literatur/Auszeichnung

Übersetzer-Staatspreis an Ondřej Cikán

Der diesjährige Staatspreis für literarische Übersetzung ins Deutsche geht an den österreichisch-tschechischen Übersetzer Ondřej Cikán. Die Auszeichnung für die Übersetzung österreichischer Literatur in eine Fremdsprache erhält das belgische Übersetzerduo Kris Lauwerys und Isabelle Schoepen.

Die jeweils mit 10.000 Euro dotierten Preise sollen am 30. Juni im Literaturhaus Wien überreicht werden, hieß es am Mittwoch in einer Aussendung.

Neben diesen beiden Preisen erhielten zudem in- und ausländische Übersetzer für besonders gelungene Arbeiten 58 Prämien in einer Gesamthöhe von 87.900 Euro. „Mit ihrer Tätigkeit sorgen Übersetzerinnen und Übersetzer für einen bereichernden Sprach- und Kulturtransfer und übernehmen dabei seit jeher eine brückenbauende Aufgabe“, wurde Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer (Grüne) zitiert: „Wir alle sind auf die komplexe und schöne Kunst der literarischen Übersetzungen angewiesen.“

Der 1985 in Prag geborene Autor und Übersetzer Cikán lebt seit 1991 in Wien, wo er auch als Filmregisseur und Verleger tätig ist. Er übersetzt u.a. aus Tschechisch, Altgriechisch und Latein ins Deutsche sowie aus mehreren Sprachen ins Tschechische und hat sich dabei Werken von Autoren wie Karel Čapek, Zuzana Lazarová oder Josef Váchal angenommen. Die Jury hob besonders Cikáns Sprachgewandtheit sowie seine Vielseitigkeit hervor.

Das Duo Lauwerys/Schoepen widmet sich wiederum seit mehreren Jahren der Übersetzung deutschsprachiger und französischer Literatur ins Niederländische, wobei etwa Übersetzungen von Valerie Fritsch, Teresa Präauer, Friedrich Torberg oder Stefan Zweig zu ihrem Œuvre gehören. Mit ihren Arbeiten würden sie den Ton ihrer Vorlage präzise treffen, so das Juryurteil.