Brabanek
Martina Pfeffer | ORF Volksgruppen
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Rádio Dráťák Magazin

Wie nicht nur Radetzky durch sein Leben marschiert

Heute sprechen wir mit dem bekannten Künstler und Schriftsteller Jan Brabenec nicht nur über sein Stück „Radeckého pochod životem“ (dt. „Radetzky-Marsch durchs Leben“), das er am 8. Oktober in Wien aufführen wird, sondern auch über Kunst, schicksalhafte Zufälle und vor allem über die Menschen, die ihn auf seinem persönlichen Marsch durchs Leben begleitet haben.

Rádio Dráťák Magazín

12.9.2022 | 21:10 | Radio Burgenland Livestream |
94,7 MHz für Wien

Jan Brabanec lädt gemeinsam mit der Jugend der Volksgruppe zur Theatervorstellung „Radecký pochod životem“, welche am 8. Oktober ab 17:00 Uhr im Theatersaal des Schulvereins Komenský am Sebastianplatz 3 im 3. Wiener Gemeindebezirk stattfindet.

Nähere Informationen und Eintrittskarten erhalten Sie unter www.omladina.at oder unter der Telefonnummer 0676 9088279.

Jan Brabanec ließe sich eindeutig als Renaissance-Mann beschreiben. Er ist ein Selfmademan, ein Unikat auf seinem Gebiet und ein Handwerker. Einerseits ist er sehr eigenwillig, doch andererseits schimmert hinter der Oberfläche sein gutes Herz hindurch. Er malt nicht nur Bilder, die nach frischem Leder riechen, man kann auf seinen Werken sogar sitzen. Er selbst erzählt: „Wenn man alte Stühle oder Sessel anfasst, die einst von Menschenhand gemacht wurden, und man die Liebe darin spürt, wäre es schade, damit nichts zu tun“. Und so saß auch ich auf einem solchen künstlerischen Unikat in seiner Wiener Galerie am Spittelberg, voller duftender Bilder, die mich mit den Augen eines Rabbiners anschauten oder zu einer geheimnisvollen Reise ins Unbekannte verführten.

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Der Künstler vor seinem Atelier
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Herrn Jan könnte man stundenlang zuhören, er hat eine ganze Reihe unglaublicher Geschichten und Erlebnisse auf Lager. Doch der Hauptgrund unseres Gespräches war die baldige Aufführung des Stücks „Radeckého pochod životem"(dt. "Radetzky-Marsch durchs Leben“), das er verfasst hat. Den Weg zum Theater fand er zunächst über die Organisation von verschiedenen Aufführungen mit bekannten Schauspielern aus der damaligen Tschechoslowakei in Wien. Zuallererst nahm der Schauspieler und Sänger Jiří Suchý die Einladung an, dann der unvergessliche Miroslav Horníček, und schließlich wie Herr Jan behauptet, platzte es hier vor Künstlern aus allen Nähten.

Das Stück fängt die wichtigsten Stationen der militärischen Laufbahn des berühmtesten, in Tschechien geborenen Militär, Josef Václav Radetzky, ein, der unglaubliche 72 Jahre lang im Dienst war. Die Hauptfigur ist jedoch nicht Marschall Radecký, sondern sein Leibdiener Vencl, der ihn durch sein Leben begleitet. Wie der Autor verrät, geht es in dem Stück nicht nur um die Ohnmacht der Mächtigen und die Sinnlosigkeit des Krieges, sondern vor allem um das Schicksal eines einzelnen Mannes und unserer Nation.

Radetzky hätte schon vor zwei Jahren auf Einladung des Theatervereins „Vlastenecká omladina“ aufmarschieren sollen. Pandemiebedingt mussten die Pläne jedoch mehrmals geändert werden, und so war der Autor gezwungen das Stück zu kürzen, umzuschreiben, zu verändern und teilweise auch umzubesetzen. Doch es war nur ein Telefonat nötig, damit der bekannte tschechische Schauspieler Ivo Šmoldas die Rolle des Kaisers persönlich übernahm.

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Die redaktionellen Nachrichten und Veranstaltungshinweise wurden für Sie von Dorothea Newerkla vorbereitet. Durch das Programm begleitet Sie Martina Pfeffer.