Trude Simonsohn
dpa/Andreas Arnold
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Nationalsozialismus

In Olomouc geborene Holocaust-Überlebende Trude Simonsohn ist tot

Die Frankfurter Ehrenbürgerin und Holocaust-Überlebende Trude Simonsohn ist im Alter von 100 Jahren gestorben. Das teilte die Jüdische Gemeinde Frankfurt am Donnerstag mit. Salomon Korn, der Vorstandsvorsitzende der Gemeinde, bezeichnete sie als „bemerkenswerte, herausragende Frau“.

„Als Shoa-Überlebende hat sie sich für Versöhnung und ein respektvolles Miteinander in unserem Land eingesetzt“, betonte Korn. „Durch ihr unermüdliches Engagement, insbesondere jungen Menschen in Schulen vom Erlebten zu berichten, wirkte sie für eine friedlichere Gesellschaft. Trude hat ihren Lebensweg auch stets voller Hoffnung und Mut gestaltet und glaubte an eine bessere Welt, die aus ihrer Vergangenheit gelernt hat.“

Die 1921 in der damaligen Tschechoslowakei – in Olmütz im heutigen Tschechien – geborene Simonsohn hatte sich im Widerstand gegen die Nationalsozialisten engagiert und die Konzentrationslager Theresienstadt und Auschwitz überlebt. Seit 1955 lebte sie in Frankfurt am Main, wo sie beim Wiederaufbau der Jüdischen Gemeinde aktiv war und als erste Frau den Vorsitz der Gemeinde übernahm. Als Zeitzeugin ging Simonsohn an Schulen, um über ihr Leben zu berichten. 2016 war sie zur Ehrenbürgerin Frankfurts ernannt worden.