Atomkraftwerk Dukovany
Tereza Chaloupková
Tereza Chaloupková
Atomenergie

Dukovany-Ausbaupläne laut Grünen Gefahr für Österreich

Bereits im Februar war die Rede davon, dass die tschechische Regierung vorläufige Konsultationen mit den Bewerbern um den Auftrag zu einem neuen Reaktor im AKW Dukovany führen wolle.

Der Tschechische Energiekonzern (ČEZ) hat am Mittwoch beim Staatlichen Amt für nukleare Sicherheit die Genehmigung zum Bau von zwei neuen Blöcken im Atomkraftwerk Dukovany beantragt, wie die tschechische Nachrichtenagentur ČTK am Mittwoch berichtete. Der Anti-Atom-Sprecher der Grünen, Martin Litschauer, bezeichnete das am Freitag in einer Aussendung als „grob fahrlässig“.

Er sprach sich gegen das Projekt aus: „Schon im Jahr 2018 haben mehr als 80.000 Österreicher*innen gegen den Bau neuer Reaktoren in Dukovany unterschrieben. Nun hat der halbstaatliche Konzern ČEZ für zwei neue Atomreaktoren knapp hinter der österreichischen Grenze um Baugenehmigung angesucht. Das ist grob fahrlässig.“

Die Agentur ČTK berichtete weiter, dass nach Angaben des tschechischen Industrieministers Karel Havlíček eine Firma, die die neue Anlage liefern soll, bis Ende 2022 ausgewählt werden könnte. Eine Baugenehmigung könnte bis 2029 erteilt werden und der Bau würde danach beginnen. Der Antrag ermögliche es, die derzeit aktualisierten Energie- und Klimaziele Tschechiens zu berücksichtigen. Die Entscheidung über den Bau einer oder zwei weiterer Einheiten soll laut dem zu 70 Prozent staatlichen Tschechischen Energiekonzern später getroffen werden.

Nach Angaben von Litschauer ist nach wie vor die Endlagerung des Atommülls in Tschechien ungelöst und sorge auch in den Grenzregionen von Niederösterreich und Oberösterreich für heftige Diskussionen, weil auch grenznahe Standorte im Gespräch seien. Trotzdem wolle die Tschechische Regierung die Menge des Atommülls durch neue Standorte weiter erhöhen.

„(…) Ich werde den Schulterschluss zwischen allen Fraktionen, zwischen Bund und Ländern aber auch mit unseren Nachbarländern in der EU suchen, damit wir dieses Projekt verhindern können“, erläuterte der Grüne Anti-Atom-Sprecher.