POLITIK

20 Jahre EU-Beitritt Sloweniens

Am 1. Mai vor 20 Jahren ist Kärntens südliches Nachbarland Slowenien der EU beigetreten. Zum runden Jubiläum kamen in Slowenien die Präsidenten der Nachbarländer Sloweniens zusammen. Für Österreich war Bundespräsident Alexander Van der Bellen dabei.

Der Beitritt Sloweniens zur EU war ein Projekt, das alle politischen Kräfte einte. Dementsprechend stimmten vor 20 Jahren beim Referendum 90 Prozent für den Beitritt, wobei die Stimmbeteiligung bei 60 Prozent lag.

Slowenien erlebte Entwicklungs-Turbo

Mehr als Zwei-Drittel aller slowenischen Exporte gehen in die EU. Bei der Pressekonferenz in Brdo zog die slowenische Präsidentin Nataša Pirc Musar eine positive Bilanz: „Vor 20 Jahren lag das slowenische Entwicklungsniveau bei 72 Prozent des EU-Durchschnitts, heute sind es 92 Prozent. Die Vorteile reichen von der Stärkung der Demokratie bis hin zur Stärkung der Rolle Sloweniens in der Welt. Unsere Wirtschaftsleistung ist um mehr als die Hälfte gewachsen. Unsere größten Wirtschaftspartner sind die Nachbarn Italien, Österreich, Kroatien, Ungarn sowie Deutschland und Frankreich, die unsere Haupthandelspartner sind.“

Predsednica Slovenije Nataša Pirc Musar je gostila predsednike štirih sosednjih držav.
rtvslo.si / BoBo / Borut Živulović

Doch so sehr auch bei einem runden Tisch der Reformbedarf der EU betont wurde, so sind doch selbst bei den genannten fünf Nachbarstaaten die unterschiedlichen Vorstellungen deutlich. Bundespräsident Alexander Van der Bellen sagte dazu: „In kleinem Rahmen, durch diese fünf Staasoberhäupter wenn man so will, repräsentieren diese die EU in all ihren Widersprüchlichkeiten.“

Predsednica Slovenije Nataša Pirc Musar je gostila predsednike štirih sosednjih držav.
rtvslo.si / BoBo / Borut Živulović

Die Auffassungsunterschiede seien „deutlich“, so Van der Bellen – „was zu geschehen hat, wie schnell – auf der einen Seite soll alles so bleiben wie es ist, auf der anderen Seite stehen große Reformen an und wer weiß, wieviel Zeit wir dafür haben?“