Andrej Mohar.
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CHRONIK

Ehemaliger ORF-Redakteur Mohar verstorben

Im Alter von 67 Jahren ist am Samstag nach schwerer Krankheit der Journalist und ehemalige Redakteur des Slowenischen Programms des ORF, Andrej Mohar, verstorben. Bei der Etablierung der slowenischen Sprache auf den Internet-Seiten des Österreichischen Rundfunks leistete er Pionierarbeit.

Mohar setzte sich für die Gleichberechtigung der slowenischen Sprache und für allgemeine Gerechtigkeit in der Gesellschaft ein. Er begann seine journalistische Laufbahn bei der kommunistischen Zeitung „Volkswille“ in Klagenfurt/ Celovec und setzte sie dann bei der Wochenzeitung „Slovenski vestnik“ des Zentralverbandes slowenischer Organisationen/ Zveza slovenskih organizacij fort. In den 1990er Jahren wurde er zunächst freier Mitarbeiter der slowenischen Redaktion des ORF in Kärnten und gestaltete Radio- und Fernsehberichte aus allen Themenbereichen. Diese Arbeit setzte er dann als angestellter Redakteur bis zu seiner Pensionierung fort. Zusätzlich entwickelte er zur Jahrtausendwende den slowenischen Internet-Auftritt des ORF und leitete diesen bis 2014.

In Erinnerung bleiben seine Interviews mit ehemaligen Vertriebenen aus der slowenischen Volksgruppe und anderen Zeitzeugen. So war er im Jahr 2012 Autor des Dokumentarfilms „Vertrieben als Slowenen“ (Pregnani zaradi slovenstva), der anlässlich des 70. Jahrestages der Aussiedlung der Kärntner Slowenen durch die Nazis entstanden ist.

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Darüber hinaus ist Mohar Autor der Bücher „Ponosni na prednike. Pregon in odpor v Bilčovsu“ (Stolz auf die Vorfahren. Vertreibung und Widerstand in Ludmannsdorf/ Bilčovs) und „Otoki spomina/ Gedenkinseln“ über die Gedenkstätten des Partisanenwiderstandes in Südkärnten.

Andrej Mohar, Zeit seines Lebens Antifaschist, war Funktionär im Verband der Kärntner Partisanen/ Zveza koroških partizanov (ZKP), beim Verein/ Društvo Peršman und im heimischen Slowenischen Kulturverein „Bilka“ in Ludmannsdorf/ Bilčovs.