CHRONIK

Zwangsausgesiedelter Zeitzeuge verstorben

Jože Partl, der ehemalige langjährige Vorsitzende des Verbandes der ausgesiedelten Sloweninnen und Slowenen/ Zveza slovenskih izseljencev (nunmehr Verband der zwangsweise ausgesiedelten Slowenen/ Zveza slovenskih pregnancev), ist am Montag im Alter von 87 Jahren verstorben.

Ein Leben für Gerechtigkeit und Erinnerung

Partl wurde 1942 als Kind mit seiner Familie von den Nazis in Lager in Deutschland deportiert. Nach seiner Wiederkehr widmete Partl sein Leben der Vermittlung der traumatischen Erlebnisse der Kärntner Slowenen. Als Zeitzeuge konnte er insbesondere jungen Menschen den Zeitgeist des nationalsozialistischen Terrorregimes nahebringen. Sein Motto war: „Vergeben ja, aber niemals vergessen“. Er prägte Generationen von Schülern als Vorbild für einen streitbaren Demokraten, der sich unermüdlich für ein gutes Zusammenleben einsetzte.

Von 1979 bis 2016 war Partl Vorsitzender des Verbandes zwangsweise ausgesiedelter Slowenen. In dieser Funktion setzte er sich unermüdlich für die Rechte der Vertriebenen und ihre Gleichstellung mit den weiteren Opfern des Nationalsozialismus ein. Unter seiner Führung wurden zahlreiche Denkmäler zur Erinnerung an die Deportation 1942 errichtet. Darüber hinaus verfasste er Bücher, war auch als Gemeinderat und Vizebürgermeister aktiv.

Beerdigung findet am Freitag in St. Michael/ Šmihel statt

Unter anderem war Partl Ehrenbürger der Gemeinde Feistritz bei Bleiburg/ Bistrica pri Pliberku, Träger des Großen Ehrenzeichens des Landes Kärnten und Ehrenpräsident des Verbandes der zwangsweise ausgesiedelten Slowenen. Die Nachricht vom Tod Partls wurde am Dienstagmorgen von der Europäischen Volksschule Šmihel veröffentlicht, wo er als Zeitzeuge aktiv war. Das Gebet für den Verstorbenen findet am Donnerstag, dem 25. Januar um 18 Uhr in der Leichenhalle in St. Michael/ Šmihel statt. Die Beerdigung folgt am Freitag, dem 26. Januar um 14 Uhr.