POLITIK

Ab 1. April Lockdown in Slowenien

Slowenien verschärft die Coronavirus-Beschränkungen und begibt sich Anfang April erneut in einen Lockdown. „Wir befinden uns in einem Wettlauf gegen die Zeit“, sagte Regierungschef Janez Janša. Er verwies auf die „alarmierende Situation“ in den Nachbarländern. Bereits ab Montag dürfen Slowenen nicht mehr das Land verlassen.

Nach der Lockerung der Einschränkungen im Februar ordnet die Regierung nun wieder schärfere Maßnahmen an. Die meisten Geschäfte sowie Schulen, kulturelle und religiöse Einrichtungen müssen vom 1. bis 12. April schließen, wie Janša bei einer Pressekonferenz ankündigte.

Offen bleiben Lebensmittelgeschäfte, Drogerien und Apotheken, Tankstellen, Gärtnereien sowie u.a. Marktplätze und Elektrofachgeschäfte. Die öffentliche Verwaltung wechselt überwiegend ins Home-Office, Premier Janša appellierte an die Wirtschaft, dem zu folgen, so weit es möglich sei.

Im Landesinneren werden mit 1. April wieder Bewegungsbeschränkungen eingeführt. So werden sich die Bewohner nur innerhalb der eigenen Region bewegen dürfen. Auch Versammlungen von bis zu zehn Personen werden verboten.

Am Ostersonntag wird man trotzdem im ganzen Land reisen dürfen, auch Treffen von zwei Haushalten werden an diesem Tag erlauft. Gottesdienste werden aber ohne Anwesenheit von Gläubigern gefeiert werden.

Bereits ab Montag dürfen Slowenen und Sloweninnen ihr Land nicht mehr verlassen. Ausnahmen gelten für alle, die vollständig geimpft sind bzw. nachweisen können, dass sie nach einer Coronavirus-Infektion immun sind.

Ausnahmen vom Ausreiseverbot gelten demnach für Personen, die eine Covid-Erkrankung bereits überstanden haben oder geimpft sind. Auch Personen, die regelmäßig die Grenze passieren, dürfen weiterhin ausreisen. Das gilt für Berufspendler, Schüler und Studenten sowie Landwirte, die ihr Land auf beide Seiten der Grenze, und Personen, die aus dringenden Gründen über die Grenze pendeln, um „unmittelbare Gefahr für Leben oder Gesundheit abzuwenden“. Für diese Gruppen gilt weiterhin eine wöchentliche Testpflicht.

Wieder deutlich mehr Infektionen

Erst im Juni werde eine ausreichende Impfquote erreicht sein, um die Pandemie unter Kontrolle zu bringen, sagte Janša. „Bis dahin müssen wir alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um die Ausbreitung der britischen Coronavirus-Variante einzudämmen.“ Bisher erhielten nach offiziellen Angaben rund zehn Prozent der zwei Millionen Slowenen mindestens eine Impfdosis.

Seit Beginn der Pandemie starben rund 4.000 Menschen in Slowenien im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion. Mit 193 Todesfällen pro 100.000 Einwohner weist das Land eine der höchsten Sterberaten in der EU auf. Die Zahl der Neuinfektionen erhöhte sich in den vergangenen Wochen von 750 auf 950 Fälle pro Tag, während sich die Lage in den Nachbarländern ebenfalls erheblich verschlechterte.