POLITIK

Viel Gegenwind für Contes Vorstoß

Über die Pläne von Italiens Premier Conte für eine Schließung der Skipisten über Weihnachten zeigt man sich in Österreich wenig erfreut. Auch in Italien stoßen die Pläne auf Widerstand. Sechs norditalienische Regionen, darunter Kärntens Nachbarregion Friaul, appellierten an Rom, auf die Pläne zu verzichten.

„Es ist nicht möglich, einen Winterurlaub zuzulassen, wir können uns das nicht leisten“, sagte Conte im Interview mit dem Fernsehsender La7. Conte schwebt ein grenzüberschreitender Pakt vor, wonach Skigebiete frühestens ab 10. Jänner schrittweise öffnen sollen. Erklärtes Ziel sei es, eine weitere Coronavirus-Welle zu verhindern.

„Wenn Italien Skiurlaube verbietet, aber die Skianlagen in Österreich, Frankreich oder in der Schweiz offen sind, wird das Problem nicht gelöst“, sagte der Generaldirektor des Gesundheitsministeriums, Gianni Rezza, bei einer Pressekonferenz am Dienstag in Rom. Der Präsident des Obersten Gesundheitsrats in Italien, Franco Locatelli, meinte, angesichts der hohen Zahl von Todesfällen und Ansteckungen in Italien sei eine Öffnung der Skianlagen nicht möglich. Der Experte sprach sich für ein europaweites Skiverbot aus.

„Haben eine kritische Position“

Die Region Friaul-Julisch Venetien will allerdings – so wie Venetien – die Skigebiete am 18. Dezember und somit noch vor Weihnachten öffnen. Das ging aus einer grenzüberschreitenden Videokonferenz zwischen Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) mit Vertretern der beiden italienischen Regionen hervor.

„Wir haben alle eine kritische Position gegenüber dieser Forderung eines europäischen Skiverbots, und ich begrüße diesen Vorstoß des italienischen Premiers nicht“, wie Kaiser in der Aussendung dazu weiter anmerkte. „Bewegung in freier Natur muss möglich sein. Wir wollen den Wintertourismus ermöglichen – natürlich mit den notwendigen Hygienemaßnahmen und entsprechend strengen Sicherheitskonzepten.“