CHRONIK

Appell zu Verantwortung

Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) hat angesichts des 75. Jahrestags der Befreiung des NS-Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau an die Verantwortung appelliert. „Das besondere Jubiläum des 75. Jahrestags der Befreiung von Auschwitz ist ein Appell, unsere gesamtgesellschaftliche Verantwortung wahrzunehmen“, sagte er.

„Wir müssen uns dem menschenverachtenden Wesen des Nationalsozialismus und der damit verbundenen niederträchtigen Taten immer gewahr sein und tragen die Verantwortung dafür, dass ein solches Schreckgespenst in Österreich, Europa und der Welt nicht mehr Fuß fassen kann“, sagte der Nationalratspräsident, der die Gedenkstätte besucht hatte, am Mittwoch per Aussendung.

„Gemeinsamer Auftrag“

Im Vorfeld des Jahrestags am 27. Jänner hatte Sobotka die Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau besucht und sich auch ein Bild von der Neugestaltung der Österreich-Ausstellung in Block 17 gemacht. Am Montagnachmittag hielt er eine Rede bei der Eröffnung des Symposiums der European Jewish Association.

„Wir tragen vor allem eine große Verantwortung kommenden Generationen gegenüber. Es ist unser gemeinsamer Auftrag, ein identitätsstiftendes Narrativ zu etablieren, auf dessen Basis eine gesellschaftliche Widerstandsfähigkeit gedeihen kann, um neuerlich aufkeimendem Antisemitismus und Intoleranz in jeglicher Form entgegenwirken zu können“, sagte Sobotka.

„Besondere Verantwortung“

Der Nationalratspräsident sprach in diesem Zusammenhang auch die Rolle der Republik Österreich und des Parlaments an. Österreich habe sich seiner Täterrolle während der Zeit des Nationalsozialismus gestellt, woraus „auch eine besondere historische Verantwortung des Gedenkens an die Millionen von ermordeten Jüdinnen und Juden, aber auch Verantwortung gegenüber ihren Familien und Nachkommen entsteht. Das Parlament hat mit dem Nationalfonds, der vor 25 Jahren eingerichtet wurde, ein Instrument geschaffen, das es uns ermöglicht, dieser Verantwortung heute und in Zukunft nachzukommen.“