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VCÖ-Mobilitätspreis an Mahle und Bosch-Mahle

Das betriebliche Mobilitätsmanagement von Mahle Filtersysteme und Bosch-Mahle ist der diesjährige Gesamtgewinner beim VCÖ-Mobilitätspreis Österreich. Zehn weitere Projekte werden Dienstagabend in Wien für nachhaltige Mobilität ausgezeichnet. Insgesamt 388 Konzepte wurden heuer eingereicht.

Wie kann die Klimabilanz des Verkehrs verbessert werden? Diese Frage stand im Fokus des diesjährigen VCÖ-Mobilitätspreises, der in Kooperation mit dem Verkehrs- und dem Umweltministerium sowie den ÖBB durchgeführt wird. Zu den Gewinnern gehören unter anderem das Radhauptnetz der Stadt Salzburg, die Tram/Regionalbahn der Innsbrucker Verkehrsbetriebe, Österreichs erstes vollelektrisches Müllfahrzeug der MA 48 sowie das „Mobility as a Service“-Angebot von Whim in Helsinki, berichtete der VCÖ.

Gesamtsieger ist das betriebliche Mobilitätsmanagement von Mahle, das vom Verkehrsverbund Kärnten koordiniert wurde. Die beiden Mahle-Werke in St. Michael ob Bleiburg/ Šmihel pri Pliberku haben rund 3.000 Beschäftigte. Der Anteil der Beschäftigten, die mit öffentlichem Verkehr oder Fahrrad zur Arbeit fahren, soll deutlich erhöht werden. Das S-Bahnangebot wurde verbessert, der Diesel-Werkbus durch einen Elektrobus ersetzt und in den Linienverkehr des Verkehrsverbundes integriert, womit das Angebot auch von der Bevölkerung genutzt werden kann. Die Radverbindungen zum Betriebsstandort wurden verbessert, die Anzahl der Radabstellplätze wurde erhöht und für die Kombination Bahn – Fahrrad wurden am Bahnhof absperrbare Fahrradboxen eingerichtet.

Täglich gibt es in Österreich rund dreieinhalb Millionen Autofahrten zur Arbeit und von der Arbeit nach Hause. „Betriebliches Mobilitätsmanagement ist ein sehr wirksames Instrument, um den Pendlerverkehr auf Klimakurs zu bringen. Wenn alle Betriebe Österreichs mit mehr als 100 Beschäftigten Mobilitätsmanagement umsetzen, dann kommen wir dem Klimaziel einen großen Schritt näher“, gratulierte VCÖ-Geschäftsführer Willi Nowak den Gewinnern.

Zehn weitere Projekte sollen am Abend in Wien ausgezeichnet werden. Der Sieg in der Kategorie „Sharing“ geht an das floMOBIL der Stadtwerke Wörgl. Bereits in 15 Tiroler Gemeinden stehen in Summe 56 Elektro-Fahrzeuge zur Verfügung, von E-Autos über E-Fahrräder bis hin zu sogenannten Weezl (überdachte Elektro-Dreiräder). Die Kategorie „Aktive Mobilität“ gewinnt die Stadt Salzburg für ihr Radhauptnetz. Die Stadt möchte damit den Radverkehrsanteil von 20 auf 24 Prozent erhöhen.

In der Kategorie „Gütertransporte“ siegt das steirische Transportunternehmen Herbert Temmel, das alte Diesel-Lkw auf Lkw mit Elektro-Motor umrüstet. Ebenfalls Kategorie-Sieger sind die Tram/Regionalbahn der Innsbrucker Verkehrsbetriebe, Österreichs erstes vollelektrisches Müllfahrzeug, das von der MA 48 der Stadt Wien eingesetzt wird, und die HyCentA Research GmbH für die Forschung am Einsatz von Wasserstoff im Schienenverkehr.

In der Sparte „Digitalisierung“ werden zwei Projekte ausgezeichnet: das AIT für eine umfassende Ticketing-App und das Designstudio Wideshot Design, das durch den Einsatz von Virtual-Reality-Technologie geplante Veränderungen in der Straßengestaltung visualisiert. Die Kategorie „Raumordnung“ geht an die Radnetzstudie für den steirischen Kernballungsraum, die vom Start-up Bike Citizens in Kooperation mit TU Graz und Land Steiermark umgesetzt wurde.

Der Sieg in der Kategorie „Internationale Projekte“ geht nach Helsinki: Whim ist eine App, die alle öffentlich verfügbaren Mobilitätsangebote einer Region oder Stadt umfasst und die als Mobilitätspaket abonniert werden können – eine multimodale Sharing-Lösung, die den Besitz eines eigenen Autos obsolet mache.