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Rádio Dia:tón

Von krisenbedingten Einbußen und Visionen | Alternativer Museums- und Familienalltag

„Ich hoffe, dass das Leben langsamer wird, dass wir mehr mit dem Zug reisen werden, dass die Veränderungen für uns und unser Klima nur Gutes bedeuten werden“, verleiht Katharina Richter-Kovarik in der aktuellen Sendung Dia:tón ihrer durch die Krise bedingter Hoffnung Ausdruck.

Zu Gast im aktuellen Volksgruppenmagazin in der Sendereihe „Leben zwischen Mitgefühl, Sorge und Verantwortung | Portraits einer Volksgruppe in einer außergewöhnlichen Zeit“ ist die Leiterin der Kulturvermittlungsabteilung des Volkskundemuseum Wien Katharina Richter-Kovarik.

Gemeinsam mit ihrem Sohn Michal und ihrem Mann erleben sie von ihrer Wohnung in Wien aus Home Office und Home Schooling in dieser Zeit, die noch immer einen Hauch von Surrealität in sich birgt.

Die Vorsorgemaßnahmen zur Eindämmung des Virus haben auch die drei in den vergangenen Wochen in allen ihren Lebensbereichen zum Entschleunigen gezwungen.

„Wir haben es gut, wir wohnen im Zentrum von Wien, jede/r aus der Familie hat sein eigenes Zimmer, wir haben einen Balkon. Ich denke aber daran, wie schwer es für diejenigen ist, die zu Hause allein sind, oder ihre Arbeit verloren haben, deren Existenz nun auf dem Spiel steht. Außerdem ist das Virus für die Ärmsten unter uns viel gefährlicher und tödlicher als für die Vermögenderen. Ohne Zweifel ist das so. Sie haben keine Möglichkeit sich davor zu schützen. Im Großen und Ganzen sind die Eindämmungsmaßnahmen für die finanziell Bevorteilten aufgestellt worden“ | Katharina Richter-Kovarik

Das, überspitzt gesagte „Gegenteil“ von Entschleunigen, das wissen nun die meisten Eltern, die sich seit mehreren Wochen nun neben ihrem Beruf, dem Haushalt und dem häuslich-kulinarischen Wohlergehen aller Familienmitglieder widmen, kann Homeschooling sein. In der Familie Richter-Kovarik klappt dies jedoch soweit ganz gut. Katharinas Sohn Michal besucht die 3. Klasse des bilingualen Komenský Gymnasiums in Wien und auch wenn im Schulalltag momentan alles Kopf steht, behält der Gymnasiast den eigenen Kopf auch zu Hause stets kühl: „Das Lernen in der Schule finde ich besser, weil die Lehrer immer helfen können, wenn man Fragen hat. Zu Hause ist es auch nicht schlimm, denn da gibt’s ja sie Eltern, aber die haben leider nicht immer Zeit. Das Problem ist nur, dass wir zurzeit von zu Hause aus mehr Stoff durchgehen müssen als wir normalerweise haben. Aber das Senden der Aufgabe online, könnte man durchaus auch später weiterhin so handhaben, denn es ist sehr praktisch“, reflektiert Michal in der aktuellen Sendung Rádio Dia:tón und erwähnt lässt dabei auch seine Gedanken von Schule zur Natur schwanken:

„Ich denke, dass diese Pause für Tiere super ist, weil sie sich von dem ganzen Smog und so erholen können. Aber wenn alles vorbei ist, wird es schwer für sie sein, sich wieder an die Abgase von damals zu gewöhnen, es hat also positive und negative Seiten für sie, denke ich.“

Als Mitarbeiterin des Volkskundemuseums Wien, weiß Katharina Richter-Kovarik, was es bedeutet, Kunst auf alternative Art zu gestalten und Rezipienten trotz sozialer Distanz aus nächster Nähe an gesellschaftlichen Diskursen teilnehmen zu lassen.

Hören sie in der aktuellen Volksgruppensendung Dia:tón am 27.4.2020 21:40 Uhr | ORF Radio Burgenland livestream ein Interview mit Katharina Richter-Kovarik über notwendige Lösungen des Volkskundemuseums, sein Personal nicht in Unsicherheit bangen zu lassen, über kreative Lösungen, ein Museumprogramm aufrecht zu erhalten und lassen sie sich mitreißen von Gedanken eines weiteren Schicksals in dieser außergewöhnlichen Zeit, das Mut und sozialen Zusammenhalt symbolisiert.

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