Amtssprache Kroatisch: Fall sorgt für Aufregung
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Zu Beginn dieses Jahres erhielt Branko Kornfeind, Pfarrer in Dürnbach/ Vincjet, eine Anonymverfügung wegen Zuschnellfahrens. Er erbat darauf von der Behörde den weiteren Schriftverkehr in kroatischer Sprache.
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Monate später erhielt er eine Strafverfügung, jedoch in einer Sprache verfasst, die er nicht als Burgenlandkroatisch wiedererkannte. „Das ist ein sprachliches Mischmasch, eine Missachtung der kroatischen Sprache und der Minderheit insgesamt“, so Kornfeind.
Auf eineinhalb Seiten mehr als 60 Fehler
Die Gerichtsdolmetscherin für Kroatisch, Serbisch, Bosnisch und Burgenlandkroatisch, Zorka Kinda-Berlakovich, analysierte die Strafverfügung der Bezirkshauptmannschaft Oberwart: „Es gibt auf den ersten eineinhalb Seiten mehr als 60 Fehler, die die Rechtschreibung, Grammatik oder Satzordnung betreffen. Der Text ist für mich an zwei Stellen auch nicht eindeutig verständlich. Der zweite Teil des Textes wurde nicht ins Burgenlandkroatische übersetzt, sondern ins Serbische.
Verbesserungsmöglichkeiten besprechen
Der Kroatische Kulturverein im Burgenland protestierte in einem Brief gegen die „katastrophale sprachliche Qualität schriftlicher Ausfertigungen“. „Wenn es diese Fälle gibt, dann muss man sich ansehen, wie hoch die Frequenz ist, wie viele Menschen auch eine Amtssprachenzulage bekommen. Die muss man ausbilden oder schauen, ob sie in der Lage sind zu übersetzen. Wenn das nicht der Fall ist, muss das extern übersetzt werden. Wenn diese externen Übersetzer feststehen, dann ist eine Liste zu machen“, sagte der Vorsitzende des Volksgruppenbeirates für die kroatische Volksgruppe, Martin Ivancsics.