Reisetipp | Brünn | Festival Re:publika
Speziell für Besucher aus Wien können zwei Pavillons besonders interessant sein. Dem traditionellen Turnverein Sokol ist eine ganze Halle gewidmet und zeigt in einer umfangreichen Ausstellung die Geschichte von Sokol sowohl in Tschechien als auch in Brünn.
tereza chaloupkova | orf
Sokolgeschichte in der Ausstellung
Lesen Sie die interessanten Geschichten von bedeutenden Sokol-Mitgliedern, die von totalitären Regimen verfolgt und bedrängt wurden. Sei es dem tschechoslowakische Realsozialismus oder der deutsche Nationalsozialismus, Sokols Standhaftigkeit und Ehrlichkeit standen beiden im Weg. Interessanterweise stellt die Ausstellung auch eine konkurrierende Organisation namens Orel (=Adler) vor, deren Geschichte und Bedeutung nicht so bekannt sind.
100 Jahre tschechische Literatur in 100 Büchern
Es gibt auch eine interessante literarische Ausstellung in einem der ursprünglichen Pavillons aus den Dreißiger Jahren - in dem elegant geschnittenen funktionalistischen Gebäude des Pavillions Moravia. „100 Jahre 100 Bücher“ präsentiert für jedes einzelne Jahr der Existenz der Republik eine der Perlen der tschechischen Literatur. Auf den Kissen sind so die einzelnen Literaturstücke zu sehen und zu berühren. Das Berühren sei eine der wichtigsten Anlässe dieser Ausstellung, man soll die Liteatur spüren können.
Werke von Bohumil Hrabal, Zdeněk Jirotka und Jiří Mucha, Sohn von Alfons Mucha, der eine der größten Attraktionen der Ausstellung Re:publika ist, sind da zu sehen. An den Wänden des Pavillons Moravia hängen Zitate berühmter Autoren, mit ihren Porträts. Die Kraft ihrer Worte soll anstelle ihrer berühmten Namen sprechen.
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Tereza Chaloupková diskutierte die Einzelheiten über die Ausstellung mit der Kuratorin Jitka Malková, von der Jiří Mahen Bibliothek in Brünn:
Slawisches Epos von Alfons Mucha
Der von internationalen Bedeutung interessanter Reißer des ganzen Festivals sind die 9 Leinwände von Alfons Mucha. Muchas’s Slavisches Epos ist natürlich auch sehr empfehlenswert. Die atemberaubenden Details auf der riesigen Leinwand geben dem Besucher das Gefühl, Teil einer großartigen Performance zu sein.
Die prächtige Feier des slawischen Volkes, wie Mucha es beabsichtigte, erzählen in Form von großartigen Szenen die wichtigen Momente der slawischen Geschichte.
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In der Halle H auf der Brünner Messe sind unter anderem folgende Schätze ausgestellt: „Die Predigt von Jan Hus in der Kapelle von Bethlehem“, „Slawen in der Urheimat“ und „Einführung der slawischen Liturgie in Großmähren.“ Neben den großen Gemälden, die Mucha 18 Jahre lang im Schloss Zbiroh angefertigt hat, sind auch seine berühmten Plakate ein Teil der Austellung. Der Eintritt in Muchas´s Austellung ist der einzige nicht freie des Festivals Re:publika.
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Um den slawischen Epos sehen zu können, muss man 150 CZk | tschechische Kronen oder ca 6 € zahlen, um dieses Geld ist die Austellung bis Ende des Jahres zu besuchen.
Brünner Messegelände als ein Juwel des Funktionalismus
Das Ausstellungsgelände ist wie viele andere Gebäude in Brünn selbst ein funktionalistisches Highlight. Das ganze Gebiet wurde 1928 zum 10. Jahrestag der Tschechoslowakischen Republik von Präsidents Masaryk gegründet.
Auch die Eröffnung der allerersten Ausstellung hat am Samstag, den 26. Mai stattgefunden. Die Ausstellung Re:publika fand so symbolisch die Verbindung mit der ursprünglichen ersten Republik, deren Gründung sie feiert.
Der einzigartige Bereich des Ausstellungszentrums wird von Radoslav Klepáč, Direktor des Außenhandels der Brünner Messe, vom Dach, welches den Ausblick über das gesamte Messegelände anbietet, beschrieben:
tereza chaloupkova | orf
Neben der Ausstellung, die bis zum 17. Juni dauert, lohnt es sich, auch durch die Stadt Brünn zu spazieren und sich die mährische Metropole, die mit vielen Kuriositäten geschmückt ist, anzuschauen. Sei es die Tatsache, dass in Brünn die Uhr Mittag schon um 11 Uhr anschlagen, oder der Drachen als Symbol der Stadt, der aber ein hunderprozentige Krokodil ist.
Mehr zur Geschichte der Stadt Brünn und seine Symbole hat die Stadführerin Marina Sedláková zu sagen:
Wenn Sie also nach Brünn und zum Re:publika Festival fahren, werden Sie bestimmt den ganzen Tag brauchen, um neben dem Brünner Messegelände auch Brünner Innenstadt entdecken zu können. Das Festival Re:publika wird dieses Wochenende mit dem Finale-Programm „Finale Grande“ enden, aber Alfon´s Mucha Leiwände und Plakate werden auf ihre Besucher noch bis Ende 2018 warten.
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Mehr Informationen finden Sie hier: www.gotobrno.cz
Link
14.5.2018 | 1918/2018 | Brünn feiert 100 Jahre Tschechoslowakische Republik