1918/2018 | Brünn feiert 100 Jahre Tschechoslowakische Republik
Kancelář architekta města Brna
Im Herbst setzt dann die heuer zum sechsten Mal stattfindende „Janáček Brno Biennale“ auf die Aufführung des szenischen Gesamtwerks des Komponisten Leoš Janáček und lädt zahlreiche nationale und internationale Produktionen ein.
Festival „Re:Publika“ | 100 Jahre nach Gründung der Tschechoslowakei
Von 26. Mai bis zum 17. Juni setzt man auf eine Zeitreise in den Bereichen Design, Architektur, Tanz, Fotografie und Literatur.
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Monika Hlaváčová | Pocket Média
Zunächst heißt es jedoch „Re:Publika“: Unter dem Titel „Avant Garde“ erzählt eine Ausstellung im Messegelände, das heuer seinen 90. Geburtstag feiert, „Geschichten aus dem Alltagsleben“, wie Festival-Leiter Pavel Lojda am Mittwoch im Rahmen einer Pressekonferenz in Wien erläuterte. Das Ausstellungskonzept widmet sich moderner Architektur der Gegenwart, tschechischem Design und Handwerk sowie der heimischen Industrie der vergangenen 100 Jahre.
Unter der Federführung des Brünner Nationaltheaters geht das Tanzfestival „Dance Brno 100“ über die Bühne, bei dem sich Tanzensembles aus den Nachfolgestaaten der Habsburgermonarchie treffen. „Es ist eine Erneuerung des Zusammenlebens von Bewohnern der ehemaligen Monarchie in der Gegenwart“, so Lojda. Die Wiener Volksoper ist mit Thierry Malandains Choreografie zu Prokofjews „Aschenputtel“ („Cendrillon“) zu Gast, weiters auf dem Programm stehen Gastspiele aus u.a. Budapest, Ljubljana und Zagreb.
In den öffentlichen Raum geht man mit der Literatur: Im Rahmen von „100 Jahre 100 Bücher“ werden Highlights der tschechischen und slowakischen Literatur in Zitaten und Versen auf Häusern, Gehsteigen oder Straßenbahnen in Erscheinung treten. Der Fotografie sind zwei Projekte gewidmet: „Fotos und ihre Geschichten“ zeigt Aufnahmen aus privaten Fotoarchiven, professionelle Fotografen lichten Besucher bei den Veranstaltungen ab und geben den Menschen die Fotos als Andenken mit nach Hause.
Re:publika
Abgerundet wird das Festival von einer „Re:lax Zone“, in der sich Besucher in verschiedenen Sportdisziplinen üben können und zugleich einen Einblick in die hundertjährige Geschichte einzelner Sportarten bekommen. Alle Veranstaltungen können bei freiem Eintritt besucht werden.
Gemäldezyklus „Slawisches Epos“ in Brünn
Město Brno
In der Halle H des Messegeländes lädt die Ausstellung „Alfons Mucha | Zwei Welten“ (kostenpflichtig) zur Erkundung zweier Pole des Werks der tschechischen Ikone des Jugendstils. Dem Gemäldezyklus „Slawisches Epos“ wird dabei eine Sammlung von Plakaten gegenübergestellt, die der Künstler (1860-1939) schuf. Die Schau bleibt bis zum Ende des Jahres geöffnet.
Tomáš Ditrich
Brünn als eines der führenden Zentren des Funktionalismus zu Beginn des 20. Jahrhunderts lässt sich unterdessen in der ganzen Stadt erkunden: Es lohnen - neben dem Messegelände selbst - Besuche der Villa Tugendhat des Architekten Mies van der Rohe, der Villa Stiassni nach Entwürfen von Ernst Wiesner oder die Cafes Era und Zeman.
Die 6. „Janáček Biennale“ | Republiksjubiläum
„Janáček Brno Biennale“ von 17. November bis 5. Dezember
M. Ósko
28 Veranstaltungen umfasst die 6. „Janáček Biennale“ im Herbst, die aus Anlass des Republiksjubiläums sämtliche Bühnenwerke des Komponisten Leoš Janáček (1854-1928) in Brünn versammelt - „von seiner frühen Schaffensperiode in den letzten Jahrzehnten der Habsburgermonarchie, die von den Bemühungen um die Anerkennung der tschechischen Nation geprägt waren, bis hin zu den Höhepunkten seines Schaffens aus der Ära der unabhängigen tschechoslowakischen Republik“, so Dramaturgin Patricie Částková vom Nationaltheater Brünn. Zur Eröffnung am 17. November steht eine Neuinszenierung von „Das schlaue Füchslein“ auf dem Programm, mit dem das Janáček-Theater 1965 eröffnet wurde. Regie führt der künstlerische Leiter Jiří Heřman.
M. Ósko
Zu den weiteren Highlights zählt „Die Sache Makropulos“ der Opera Vlaanderen in der Regie von Kornél Mundruczó am 25. November, „Tagebuch eines Verschollenen“ des belgischen Muziektheater Transparant in der Regie von Ivo van Hove am 30. November und „Jenůfa“ in der Regie von Alvis Hermanis am 1. Dezember, der mit dem polnischen Teatr Wielki Stanisława Moniuszka aus Poznań zu Gast ist.
Patrik Borecký
Die Welsh National Opera ist mit „Aus einem Totenhaus“ in der Regie von David Pountney vertreten. Parallel finden zahlreiche Konzerte, Rezitate und Kammeraufführungen statt. Den Abschluss am 5. Dezember bildet die Oper „Die Ausflüge des Herrn Brouček“, einem Gastspiel des Nationaltheaters Prag.
Festival Re:publika