Slowenien plant keine Anerkennung

In Slowenien ist keine Anerkennung der Deutschsprachigen als Minderheit in Sicht, hieß es am Freitag aus Ljubljana, nachdem der Nationalrat in Wien am Tag zuvor eine entsprechende Forderung gestellt hatte. Es sind keine derartigen Verfassungsänderungen geplant, so der slowenische Außenminister Karl Erjavec.

Laut dem öffentlich-rechtlichen Radio Slovenija wies der slowenische Außenminister Kritik aus Österreich, die slowenische Volksgruppe in Österreich würde mehr Rechte als die deutschsprachige Minderheit in Slowenien genießen, zurück. „Diese Position vonseiten österreichischer Abgeordneter ist ungenau und falsch“, so Erjavec.

Ljubljana steht auf dem Standpunkt, dass die Stellung der deutschsprachigen Volksgruppe angemessen im slowenisch-österreichischen Kulturabkommen vom 2001 geregelt ist.

Staatsvertrag „noch nicht vollständig umgesetzt“

Der Status der slowenischen Minderheit in Österreich geht aus dem Staatsvertrag von 1955 hervor. Obwohl sich die Lage der Kärntner Slowenen in jüngerer Zeit verbessert habe, ist der Staatsvertrag laut Minister Erjavec aber noch nicht vollständig umgesetzt.

In Slowenien leben schätzungsweise rund 2.000 Angehörige der deutschsprachigen Volksgruppe, jedoch nicht in einem zusammenhängenden Gebiet.

- Meldung in slowenischer Sprache
- Siehe Meldung: Deutschsprachige sollen anerkannt werden
- Siehe Meldung vom 15.05.2018