Tschechien und Österreich | EU-Nachbarn seit 15 Jahren

Am Mittwoch jährt sich zum 15. Mal die Erweiterung der Europäischen Union. Die EU hat am 1. Mai 2004 zehn neue Mitglieder aufgenommen, u.a. auch Österreichs Nachbarländer Tschechien und Slowakei.

Die Europäische Union nahm an diesem Tag zehn neue Mitglieder auf. Es war die größte Erweiterungsrunde in der Geschichte der EU. In den nun 25 Staaten feierten Millionen Menschen das Ereignis ausgelassen mit Feuerwerken und Konzerten.

Acht Staaten Mittel- und Osteuropas - Estland, Lettland, Litauen, Polen, Tschechien, Slowakei, Ungarn und Slowenien - sowie die zwei Mittelmeerinseln Malta und Zypern traten der Europäischen Union geau vor 15 Jahren bei. Mit dem Beitritt der zehn neuen Mitglieder festigte die EU ihre Position als zweitstärkste Wirtschaftsmacht der Erde.

1. Mai 2004: Als die Nachbarn zur EU kamen

15 Jahre nach dem Fall des „Eiserner Vorhanges“ hatten die Österreicherinnen und Österreicher „sehr unterschiedliche Bilder“ von den ehemaligen Ostblock-Ländern und neuen EU-Mitgliedern.

vlajka Evropské unie

ČTK | AP | Vadim Ghirda

Die „Osteuropäer“ waren im Jahr 2004 - was die Erwartungen im Zusammenhang mit der EU-Erweiterung betraf - ungleich optimistischer als die EU-Bürger im Westen, dort überwogen die skeptisch eingestellten Bewohner. Das ergab eine vom Linzer Meinungsforschungsinstitut IMAS in Ungarn, Tschechien, Polen, Deutschland und Österreich durchgeführte und im April 2004 veröffentlichte Umfrage. Sie zeigte auch unterschiedliche Ansichten über die Ziele der EU auf: In den neuen EU-Mitgliedsländern wurde die möglichst große politische Integration befürwortet, in den alten wurde lediglich die wirtschaftliche Zusammenarbeit gewünscht.

EU-Nachbarn seit 15 Jahren: Tschechien und Österreich

„Unsere Länder profitieren seit anderthalb Jahrzehnten enorm von ihrer gemeinsamen EU-Mitgliedschaft. Dies beginnt bei dem freien Personen-, Waren-, Dienstleistungs- und Kapitalverkehr. Österreich verdient an Erträgen aus Direktinvestitionen heimischer Unternehmen in Tschechien dreimal mehr als in den USA und anderthalbmal so viel wie in Deutschland,“ schrieb in einem Gastbeitrag für die Presse tschechischer Außenminister Tomáš Petříček.

„Die beiden Hauptstädte sind seit 1995/2004 Nutznießer der EU-Integration. Sie stehen sich nahe nicht nur, was die Bahnverbindung angeht, sondern auch im Wohlstandsniveau; beide befinden sich in den Top 20 der reichsten EU-Regionen, mit Prag auf Rang sieben und Wien auf Platz 20,“ so Petříček.

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