BZÖ-Wahlbroschüre: Gericht will Akten vom Land

Im Untreue-Prozess um die BZÖ-Wahlbroschüre am Landesgericht in Klagenfurt/ Celovec hat der Schöffensenat am Mittwoch Akten zu Bauvergaben bei zwei Straßenbauprojekten vom Land Kärnten angefordert. Es geht um Vergaben, wo Aktenvermerke geändert worden seien.

Ein Zeuge berichtete am Dienstag von Bauvergaben bei denen seiner Aussage zufolge Aktenvermerke von einer anderen Abteilung geändert worden waren.

Auch UVS Bescheide angefortert

Der vorsitzende Richter Christian Liebhauser-Karl forderte zudem die beiden Bescheide des Unabhängigen Verwaltungssenats UVS, der die Vergaben aufgehoben hatte. In diesen beiden Fällen hatte laut der Aussage des Zeugen das Büro des damaligen Straßenbaureferenten Gerhard Dörfler seine Reihung umgeworfen und einen anderen Bieter beauftragt. Die so unterlegenen Bieter gingen zum UVS und bekamen recht. Oberstaatsanwalt Eberhard Pieber hatte daraufhin angekündigt, die Anklage gegen Dörfler möglicherweise auszuweiten.

Auch „Woche“ Rechnung wurde erörtert

Bei der Vernehmung des ehemaligen Geschäftsführers der Kärntner Gratiszeitung „Woche“ ging es um die Rechnung für den Versand der Broschüre, wegen der neben Dörfler auch die ehemaligen freiheitlichen Regierungsmitglieder Uwe Scheuch, Harald Dobernig und Ex-BZÖ-Abg. Stefan Petzner angeklagt sind. Die ursprüngliche Rechnung der „Woche“ war auf die Landesimmobiliengesellschaft LIG ausgestellt, diese weigerte sich aber zu zahlen. Der Geschäftsführer erklärte, es habe eine Zeit lang gedauert, am Ende habe dann aber das BZÖ die offene Forderung beglichen.

Siehe Meldung vom 24.02.2017