Kroatien kritisiert österreichische Medien

Das kroatische Außenministerium hat gegen die Berichterstattung österreichischer Medien in Zusammenhang mit der Gedenkfeier bei Bleiburg/ Pliberk protestiert, nachdem die Diözese Gurk/ Krška škofija die Bischofsmesse bei dem umstrittenen Kroatentreffen im Mai verboten hatte.

In einer Aussendung für österreichische Medien, die auch von der kroatischen Botschaft in Wien verbreitet wurde, bedauerte das Außenministerium in Zagreb „zutiefst“, dass die Gedenkfeier in der österreichischen Öffentlichkeit als „Faschistenparty“, „größte Nazi-Versammlung der EU“, „Rechtsextremen-Treffen“ oder „Ustascha-Treffen“ wahrgenommen werde.

„Diese grobe Verallgemeinerung in der Medienberichterstattung, die dazu führt, dass das heutige Kroatien und seine Bevölkerung in Verbindung mit der Wiederbelebung des faschistischen Gedankenguts gebracht werden, empfinden wir als schmerzliche Beleidigung“, hieß es in der Mitteilung aus der kroatischen Botschaft in Wien.

Es sei falsch, aufgrund von einigen vereinzelten Vorfälle die zahlreichen Opferangehörige sowie und Regierungs- und Kirchenvertreter, die sich dort versammeln, „als Faschisten zu bezeichnen und als Rechtsextreme abzustempeln“, protestierte das Außenamt. Die Vorfälle seien „zweifellos aufs Schärfste zu verurteilen“, hieß es.

Verleite zu „verzerrter Vorstellung von Kroatien“

Für die Kroaten sei Bleiburg/ Pliberk ein Symbol für Massaker und Folter sowie Symbol für Menschenrechtsverletzung. „Dass hier der Faschismus gefeiert wird, ist eine empörende Unterstellung, die zu einer verzerrten Vorstellung von Kroatien und der kroatischen Nation verleitet“, so Zagreb.

In Kroatien hat man die Pläne für ein kirchliches Gedenken am Loibacher Feld/ Libuško polje noch nicht aufgegeben.

Die Organisatoren des Treffens, der „Bleiburger Ehrenzug“, hoffen unterdessen auf eine Lösung durch die Gespräche zwischen der kroatischen Bischofskonferenz und der Kärntner Diözese. „Es werden diplomatische Gespräche unter Ausschluss der Öffentlichkeit geführt“, sagte der Aufsichtsrats-Vorsitzende der Organisation, Vladimir Šeks, laut Medien.

Laut dem Urgestein der regierenden HDZ-Partei, bemüht sich die kroatische Seite für eine Lösung, wonach man die Messe dennoch abhalten könnte, während man gleichzeitig alles, was auf Glorifizierung des Ustascha-Regimes andeute, eliminieren würde. Der Parlamentspräsident Goran Jandroković zeigte sich zuversichtlich, dass die diesjährige Gedenkfeier stattfinden werde. Wie er betonte, behalte das Parlament den Ehrenschutz für die Veranstaltung bei.

Siehe Meldung vom 13.03.2019