Kirchtagsbrauch und Tracht sind Kulturerbe
Erste zweisprachige Eintragung
Der Untergailtaler Kirchtag/ziljski žegen ist seit dem 18. Jahrhundert festgelegt und wird auch heute weitestgehend in gleicher Form durchgeführt. Der Kirchtag beginnt mit einer Festmesse, zu der unverheiratete Mädchen und Burschen, letztere von Musik begleitet, getrennt erscheinen. Mädchen und Burschen tragen dabei die traditionelle, seit dem 18. Jahrhundert überlieferte Untergailtaler Tracht/ziljska noša. Nach der Messe werden die Kirchtagslieder gesungen und bei den einzelnen Gasthäusern wird Halt gemacht. Die Aufnahme der beiden Elemente in das Verzeichnis erfolgte auch offiziell mit der slowenischen Bezeichnung und stellt die erste teilweise zweisprachige Eintragung in der österreichischen Liste dar.
abuja/unesco.at
Die nun insgesamt 117 Eintragungen umfassende Liste, die in „mündliche überlieferte Ausdrucksformen“, „Darstellende Künste“, „Gesellschaftliche Praktiken, Rituale und Feste“, „Wissen und Praktiken im Umgang mit der Natur und dem Universum“ sowie „Traditionelle Handwerkstechniken“ gegliedert ist, beinhaltet weiters auch Traditionen wie das Lichtmesssingen in Niederösterreich, das Kripperlspiel des „Steyrer Kripperl“ oder die Lärchenharz-Gewinnung in Kärnten. Aufgenommen wurden überdies das österreichweite Pflasterer Handwerk, die Flurnamen des Bundeslandes Tirol oder die Stegreif-Tradition der Wiener Tschauner Bühne.