Loibl-Gedenkstätte: Kritik an „Sarkophag“

Eine Betonummantelung der historischen Grundmauern einer Waschbaracke im ehemaligen KZ-Loibl-Nord/ Ljubelj-sever sorgt für Kritik. Das Mauthausen Komitee Kärnten/Koroška spricht von „zudecken statt aufdecken“ und will die Präsentation am Samstag boykottierten, heißt es.

Stille Zeugen der Nazi-Zeit

Der Betonsarkophag wurde vor zwei Wochen fertiggestellt. Er ummantelt laut Normen des Denkmalschutzes die Mauerreste der Waschbaracken am Gelände des KZ-Loibl-Nord/ Ljubelj sever. Sie wurden zu Zeiten der Nazi-Herrschaft stille Zeugen, als im Außenlager von Mauthausen 40 Tunnel-Arbeiter zu Tode geschunden oder ermordet wurden.

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Mauthausen Komitee Kärnten/Koroška

„Fundament wie bei einem Bungalow“

Heftige Kritik an der Beton-Ummantelung kam am Mittwoch vom Mauthausen Komitee Kärnten/Koroška. Vorstandsmitglied Peter Gstettner sagte gegenüber dem ORF, dass „man sich jetzt eigentlich gar nichts mehr vorstellen kann“. Das sei ein Betonfundament wie es für jeden x-beliebigen Bungalow hergestellt werde, so Gstettner weiter. „Damit werden wir der Möglichkeit beraubt, diese historischen Relikte her zu zeigen und sie zu erklären.“

Das Komitee wird die vom Bundesdenkmalamt veranstaltete Einweihung am kommenden Samstag geschlossen boykottieren, so Gstettner. Er kündigte aber an, stille Beobachter zu schicken.

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- Siehe Meldung vom 11.06.2018