Spatenstich für Magna-Werk

Mit einem symbolischen Spatenstich hat am Dienstag offiziell der Bau des neuen slowenischen Standortes des kanadisch-österreichischen Autozulieferer Magna begonnen. Die neue Lackieranlage, deren Wert laut slowenischen Wirtschaftsministerium auf 146,4 Millionen Euro beziffert wird, soll bis Ende 2018 fertig sein.

Die Arbeiten in Hoče bei Maribor, wo die neue Lackieranlage stehen wird, laufen bereits, weil eine Verzögerung von vier Monaten aufzuholen ist. „Wir hoffen auf einen milden Winter, damit wir gut bauen können“, sagte der Magna-Europe und Magna-Steyr-Präsident Günther Apfalter am Rande der Zeremonie zur APA.

Die neue Lackieranlage mit rund 400 Beschäftigten wird laut Apfalter in April 2019 in Betrieb sein. Das neue Werk wird das 75 Kilometer weiter nördlich gelegene Magna-Steyr-Werk in der steirischen Landeshauptstadt Graz ergänzen. „Wir haben in Graz zu wenig Lackierkapazitäten“, sagte Apfalter. In Hoce bei Maribor habe Magna „einen perfekten Standort“ in Bezug auf die Infrastruktur und qualifizierte Arbeitskräfte gefunden.

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Das neue Magna-Werk ist die größte Greenfield-Investition im selbstständigen Slowenien. „Das ist ein Meilenstein“, sagte der slowenische Premier Miro Cerar. Seine Regierung erhofft sich dadurch wichtige wirtschaftliche Impulse vor allem für die strukturschwache Region Štajerska, aber auch für das ganze Land.

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„Wir glauben fest auf positive Auswirkungen dieses Projekts“, sagte Cerar. Das neue Werk werde unter anderem wichtig zu der Beschäftigung und Wirtschaftswachstum beitragen, fügte er hinzu. Aus diesem Grund hat die Regierung die erste Phase des Projekts mit einem staatlichen Investitionszuschuss von 18,6 Mio. Euro unterstützt, wozu am Dienstag ein entsprechender Vertrag unterzeichnet wurde.

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Mit einem weiteren Vertrag, den Magna mit der slowenischen Regierung und der Gemeinde Hoče-Slivnica geschlossen hat, hat sich der Autozulieferer verpflichtet, auf den Standort binnen zehn Jahren Investitionen im Volumen von mindestens 100 Mio. Euro zu tätigen, die mindestens 1.000 Arbeitsplätze schaffen sollen. „Magna hat damit eine klare Absicht gezeigt, in Slowenien langfristig zu bleiben“, sagte der Bürgermeister von Hoče-Slivnica, Marko Soršak. Der weiterte Ausbau des Werks hängt laut Apfalter von künftigen Aufträgen ab.

Vor einem Jahr wurden die Spekulationen über die Magna-Pläne in dem Nachbarland laut. Obwohl sich die Mitte-Links-Regierung für das Projekt stark gemacht hat, liefen die Investitionspläne alles andere als glatt. Das Vorhaben drohte am Widerstand von Umweltorganisationen und lokalen Bürgerinitiativen zu scheitern, Magna schaute sich bereits nach einem alternativen Standort in Ungarn um. Die slowenischen Nichtregierungsorganisationen (NGO) gaben schließlich ihre Bedenken über schädliche Umwelteinflusse auf, nachdem es von Magna zusätzliche Umweltversprechen gab.

- Meldung in slowenischer Sprache
- Siehe Meldung vom 05.10.2017