Ausstellung | „Romane Thana. Orte der Roma und Sinti“

Am 12. Februar 2015 startet unter dem Titel „Romane Thana. Orte der Roma und Sinti“ im Wien Museum eine Ausstellung über die Geschichte und Lebenssituation dieser Volksgruppen in Österreich. Kooperationspartner sind das Romano Centro und das Burgenländische Landesmuseum.

Die Ausstellung gibt Einblicke in die Lebenssituation von Roma und Sinti in Österreich und erzählt deren Geschichte und Geschichten. Phasen der Zwangsassimilierung wechselten mit solchen der Ausgrenzung.

Romane Thana Ausstellung

www.wienmuseum.at

Ausstellung „Romane Thana.
Orte der Roma und Sinti“

12.2. - 17.5. 2015
Wien Museum | Karlsplatz 8
1040 Wien | 01 5058 7470

Im Fokus stehen Orte

Die seit dem 18. Jahrhundert bestehenden Siedlungen der Burgendland-Roma ebenso wie traditionelle Plätze in Wien oder Zwangsorte der Verfolgung.

Geschätzte 70 bis 90% der österreichischen Roma wurden in den Vernichtungslagern der Nationalsozialisten ermordet. Die wenigen Überlebenden standen nach 1945 vor dem Nichts und wurden systematisch benachteiligt. Etliche zogen nach Wien, auch in der Hoffnung, nicht erkennbar zu sein. Der überwiegende Teil der heute in Österreich lebenden Roma und Sinti kamen als Arbeitsmigranten aus Ost- und Südosteuropa. Lange Zeit und bis heute lebten viele „im Verborgenen“.

Darstellungen von Roma und Sinti stammten über Jahrhunderte hauptsächlich von Nicht-Roma. Dazu gehören romantisierende Vorstellungen ebenso wie Bilder der Verachtung. Es existieren kaum historische Selbstzeugnisse. Auf diese Weise wurden Stereotypen und Feindbilder festgeschrieben, die letztlich der Legitimation von rassistischer Verfolgung dienten und weiterhin dienen. Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen als Gegenperspektiven zehn Beiträge von Menschen aus der Roma-Community, die ihrer Familiengeschichte nachgingen, sich mit ihrer Identität auseinandersetzen oder für die Ausstellung recherchierten, Videointerviews machten oder künstlerische Beiträge lieferten.

Von der schmerzhaften Auseinandersetzung mit dem Holocaust zeugt etwa eine Gruppe von Gemälden von Ceija Stojka, die vom Wien Museum angekauft wurde. Aus der Vielstimmigkeit der Geschichten ergeben sich neue Sichtweisen auf die Gegenwart, die klischeehafte Wahrnehmungen durchbrechen.

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Romane Thana | Orte der Roma und Sinti